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Meinung: Was uns der Mensch angeht

DER BUNDESTAG UND DIE BIOTECHNIK

Die Parlamentarier begehren auf. Sie wollen dabei sein, wenn die Entscheidungen über den Umgang mit der Gentechnik vorbereitet werden - und zwar völlig zu Recht. Der Bundestag und niemand sonst repräsentiert das Volk. Darum muss er bei fundamentalen Fragen des Zusammenlebens, der Menschenwürde und des Menschenbildes in diesem Land ein gehöriges Wort mitzureden haben; der Nationale Ethikrat beim Kanzler kann sich dagegen auf keine vergleichbare Legitimation berufen. Die Grundlinien des neuen Paragraphen 218 oder des Transplantationsgesetzes wurden ja auch nicht von einem Kanzlergremium vorbereitet und dann als Gesetze sang- und klanglos im Bundestag durchgepaukt. Warum dann bei Gentest-Gesetz, Biopatenten oder Präimplantationsdiagnostik? Natürlich, die Wissenschaftler drängen, die Firmen warten. Sie wollen freie Hand, möglichst rasch. Schon im Februar will der Nationale Ethikrat erste Empfehlungen veröffentlichen. Wenn bis dahin nicht eine Enquete-Kommission zur Gentechnik die parlamentarische Meinungsbildung bündelt, bleiben dem Volk und seinen Vertretern nur Plätze auf den Zuschauerrängen. M.G.

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