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Meinung: Wenn’s zu heiß wird

DER WIRBEL UM DIE FREIFLÜGE

Wie warm wird es im Hochsommer unter der gläsernen Reichstagskuppel? Ab wie viel Grad Celsius arbeitet der Verstand nicht mehr richtig? Es war offensichtlich zu heiß dort in den letzten Tagen. Die politische Krise um die Bonusmeilen ist ein Ausbruch der Vorwahlhysterie, geschickt, vielleicht auch gezielt geschürt durch die „Bild“-Zeitung, der jemand die Daten zugesteckt hat. Tatsächlich haben wir es nicht mit einem Skandal zu tun, sondern mit einem Meilenstein der Heuchelei. Staatskrise durch Freiflüge? Lachhaft! Aber der Druck ist offensichtlich so groß, dass selbst ein besonnener Mann wie Bundestagspräsident Thierse von der Lufthansa einen Bruch der Datenschutzbestimmungen und die Nennung der Bonusflieger verlangt. Die Luftgesellschaft blockt das, völlig korrekt, ab und verweist auf die einzigen sowohl Erfolg versprechenden, als auch legalen Verfahren hin. Entweder die Abgeordneten ermächtigen Lufthansa, die Daten der Bonusflieger an das Parlamentspräsidium weiter zu leiten oder sie tun das selbst. Wer keines von beidem akzeptiert, steht dann unter dem Verdacht des Missbrauchs. Diese Transparenz freilich hätten die Parlamentarier auch vorher haben können. Denn einige leiten ihre Miles&More-Belege schon lange der Reisestelle zu. Um eines aber darf sich die Lufthansa nicht drücken: Man wüsste schon gerne, wo die undichte Stelle ist, und wo nicht.apz

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