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Meinung: Wer besser rechnet

Die privaten Fernsehsender zahlen Steuern für ihr Werbegeschäft, ebenso das ZDF. Dank einer Sonderregelung zahlte die ARD bislang weniger als die Konkurrenz.

Die privaten Fernsehsender zahlen Steuern für ihr Werbegeschäft, ebenso das ZDF. Dank einer Sonderregelung zahlte die ARD bislang weniger als die Konkurrenz. Die Ausnahme wird nun abgeschafft, alle Sender sollen gleich veranlagt werden. Das ist gerecht, so mag nicht einmal die ARD gegen den Wegfall ihres Steuer-Privilegs protestieren. Und doch hält sie - in fester Treue zur eingeschliffenen Versorgungsmentalität - sogleich die Hand auf. Höhere Rundfunkgebühren sollen das Minus von rund 400 Millionen Mark für 2001 bis 2004 ausgleichen. "Irgendwo muss das Geld ja herkommen", sagt Norbert Seidel, stellvertretender WDR-Intendant. Nicht irgendwoher - etwa vom Publikum - sondern von der ARD selbst! Deren Kontrollgremium KEF hat dem Senderverbund für denselben Zeitraum einen Überschuss von 1,6 Milliarden prognostiziert. Prompt hat die ARD Rechenmethode und Ergebnis angezweifelt. Auch das haben die Öffentlich-Rechtlichen gut eingeübt: Überschüsse exakt kleinzurechnen und Verluste präzise hochzurechnen. Mit Spannung erwarten wir die Schlussrechnung der KEF. Steht dann ab 2005 eine Gebührenerhöhung an, suchen wir uns einen Steuerberater - aus den Reihen der ARD.

jbh

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