zum Hauptinhalt

Meinung: Willkommene Willkür

INITIATIVE GEGEN ATOMHANDEL

Das Leben ist ungerecht. Warum dürfen Pakistan und Israel Nuklearwaffen haben, aber Nordkorea und Iran nicht? Warum dürfen Industrieländer Handel mit atomaren Gütern treiben, aber keine Zentrifugen in libysche Finger fallen? Der Antwort ist stets ein Hauch von Willkür beigemischt – und ohne Begriffe wie Vertrauen, Misstrauen, Verlässlichkeit und Stabilität kaum zu begründen. Am Mittwoch hat der amerikanische Präsident eine Rede zur Gefahr der Proliferation gehalten. Zweifellos ist die Weiterverbreitung von Massenvernichtungswaffen das zentrale sicherheitspolitische Problem der kommenden Jahre. Das Risiko, dass Atomwaffen eingesetzt werden, ist heute wahrscheinlich größer als zur Zeit des Kalten Krieges. Was lässt sich dagegen tun? Die Konzepte der Vergangenheit – Atomwaffensperrvertrag, Internationale Atomenergiebehörde – greifen zu kurz. Deshalb stimmt die Stoßrichtung der USRegierung: Die „Proliferation Security Initiative“, der auch Deutschland, Frankreich sowie rund ein Dutzend weitere Länder angehören, muss gestärkt werden. Der Einwand, hier nimmt eine neue „Koalition der Willigen“, ohne UN-Mandat, das Recht in die eigene Hand, stimmt zwar, nützt aber nichts. Das Leben ist nun mal ungerecht.mal

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false