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Meinung: Worauf man sich verlassen kann

STREIT UM DIE RENTE

Die Rente ist unsicher. Das können wir immerhin als sichere Botschaft von unseren Politikern und Wissenschaftlern empfangen. Ansonsten sind dies Chaostage. Hier fordert einer eine Nullrunde für die Rentner, da soll die Altersgrenze freigegeben werden – also jeder so lange arbeiten, wie er möchte – und dort schwadroniert jemand über einen Beitragssatz von 25 Prozent im Jahre 2000X. Regierungsberater Bert Rürup macht sich vor allem Sorgen um die Regierung. Zu Recht. Der Bundeskanzler und sein Finanzminister werden ein Vermittlungsproblem bekommen, wenn zum 1. Januar nächsten Jahres der Spitzensteuersatz kräftig gesenkt wird. Und gleichzeitig sollen die Rentner weniger kriegen? Die Generation, die das Land aufgebaut hat, leistet Verzicht zu Gunsten der Spitzenverdiener? Gerhard Schröder wird sich hüten. Und deshalb läuft erst einmal alles weiter wie gehabt: Auf einen Vorschlag von der einen Seite folgt die Retourkutsche von der anderen Seite, und die Rürup-Kommission bastelt weiter an Konzepten für die Schublade. Allerdings hat das große Rentenpalaver einen sehr erwünschten Nebeneffekt: Die Menschen haben verstanden, dass sie sich nicht verlassen können: nicht auf die Rente und nicht auf ihre Politiker. Also sorgen sie selber vor, um im Alter nicht arm zu werden. Anders geht es nicht. alf

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