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Wortbruch im US-Wahlkampf: Obamas andere Seite

Er hat sein Wort gebrochen. Jetzt müssen viele ihr Bild von Barack Obama korrigieren – egal, ob sie ihn als Vertreter einer reineren Politik verklärt hatten oder ihm vorwarfen, er sei zu idealistisch und zu weich für dieses harte Geschäft.

Der Präsidentschaftskandidat der Demokraten hatte versprochen, er werde die staatliche Wahlkampfhilfe mit all ihren Auflagen in Anspruch nehmen, sofern auch sein republikanischer Gegner das tue. Die Begrenzung der Kosten sei gesund für die USA; der Wettlauf um immer mehr private Spenden stärke den Einfluss von Lobbyisten. Doch jetzt ist Obama das Machtkalkül wichtiger als die Moral; die Zusage gilt nicht mehr. Er hat bisher dreimal so viel Spenden erhalten wie der Republikaner McCain. 300 Millionen Dollar waren es in den Vorwahlen, auf weitere 300 Millionen hofft er im Hauptwahlkampf. Warum soll er den Vorteil aus der Hand geben? Das beschädigt sein Image als angeblicher Weltverbesserer. Er ist eben auch ein Machtmensch. Und wen will die Welt im mächtigsten Amt der Erde sehen: einen Idealisten oder jemanden, der Härte zeigt, wenn es seiner Sache dient? cvm

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