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Engelsgleich: Klaus Wowereit zeigt sich bürgernah in Sachen Winterdienst.

© dpa

Wowereit und der Winterdienst: Väterchen Frost

Bernd Matthies über den neuen Ernst beim Kampf gegen Eis und Schnee: Klaus Wowereit wandelt sich vom Scherzkeks zu Väterchen Frost persönlich.

Es ist doch was hängen geblieben bei Klaus Wowereit, die Kälte betreffend. Als ihm das Technische Hilfswerk im letzten Winter angeboten hatte, bei der Räumung der vereisten Gehwege mitzuwirken, flapste er noch, wir seien hier nicht in Haiti. Gemessen an dieser zwar unbestreitbar richtigen, aber geschmacklich anfechtbaren Äußerung gibt sich der Regierende in dieser Saison geradezu als Väterchen Frost und formuliert schon vorab mit feinsinniger Präzision: Dauerfrost und Schneefälle seien „in einer Millionenmetropole ein Hindernis für die täglichen Abläufe“. Die Grundeigentümer seien gefragt, ein jeder kehre vor seiner eigenen Tür.

Ah ja. Klar. Ganz sicher wird Wowereit diesmal auch nicht von „Holiday on Ice“ scherzen, wenn sich Bürger bei ihm beschweren – es herrscht einfach eine andere Stimmung. Man könnte durchaus die Behauptung riskieren, dass ein aufkommender Wahlkampf gut ist, weil er die Verantwortlichen zur Bürgernähe zwingt; am Ende werden die Kandidaten womöglich persönlich das Eis von der Straße stemmen. Und das Technische Hilfswerk würde seine Hilfe diesmal sicher nicht vergebens anbieten.

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