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Wulff, Gingrich & Co.: Von stürzenden Präsidenten und moralischem Verfall

Ist Wulff nur aus Versehen in der Villa des Unternehmens Geerkens gelandet? Hat Newt Gingrich die Sowjetunion verschwinden lassen? Harald Martenstein fasst Nachrichten der vergangenen Woche zusammen.

Hier exklusiv einige Nachrichten der vergangenen Woche. Bundespräsident Wulff hat erklärt, dass die Berichte über seinen kostenlosen Urlaub in den USA falsch seien. Zwar sei es richtig, dass er sich im luxuriösen Haus des Unternehmers Geerkens eine gewisse Zeit aufgehalten und nichts bezahlt habe. Dies sei aber nur deswegen passiert, weil er zufällig an dieser Villa vorbeigegangen sei, dabei sei er ausgerutscht und aus Versehen in den Garten der Villa hineingestürzt. Wegen der Dunkelheit und des hohen Seegangs habe er aus dem Haus dann nicht mehr herausgefunden.

Im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf hat der Kandidat Newt Gingrich erklärt, er persönlich habe, zusammen mit Ronald Reagan, die Sowjetunion verschwinden lassen und 30 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Dabei seien, eher zufällig, auch einige Jobs für Geliebte von republikanischen Präsidentschaftskandidaten entstanden. Der konservative Kandidat, der besonderes Gewicht auf Familie, Christentum und unkomplizierten Partnerwechsel legt, möchte 400 Fragen und Antworten ins Internet stellen, um zu beweisen, dass Jesus ein Anhänger der Polygamie war.

Eine blonde Frau, die Hostess Domnica C., die häufig mit dem Kandidaten gesehen wurde, hat im moldawischen Fernsehen erklärt, sie sei keineswegs Gingrichs neue Lebensgefährtin. Angeblich übersetzt sie die vor dem moralischen Verfall Amerikas warnenden Durchsagen des Kandidaten ins Russische.

Der Kandidat Mitt Romney musste zugeben, dass er nur halb so viel Steuern zahlt, wie zu erwarten wäre. Er habe wegen seiner Doppelbelastung den Überblick verloren und deshalb die Steuererklärung einer ledigen Mutter abgeschrieben, dies sei aber auf gar keinen Fall Absicht gewesen. Karl-Theodor zu Guttenberg wird trotzdem vorerst nicht in die Politik zurückkehren. Er möchte in den nächsten Jahren etwas völlig anderes tun: „Zuweilen werde ich mich zu politischen Themen äußern. Allerdings nicht als Politiker, sondern als politisch denkender Mensch.“ Seit er kein Politiker mehr sei, sondern politisch denke, würden ihm plötzlich so viele originelle Äußerungen einfallen, dass er sogar eine neue Promotion ins Auge fasse.

Verwirrung löste im politischen Berlin eine Enthüllung der Fachzeitschrift „Fliegenfischer“ aus. Demnach trägt eine der populärsten Trockenfliegen, die zum Forellenfang eingesetzt wird, den Namen „Wulff Royal“. Die Wulff Royal imitiert ein ins Wasser gefallenes Fluginsekt, das sich trotz heftigen Zappelns nicht mehr in die Lüfte erheben kann, dadurch reizt sie den Beißreflex der Raubfische. Zu erkennen ist die Wulff Royal an ihrem büschelförmigen Schwänzchen, welches aus Goldfasankragenfedern besteht.

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