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Zoo-Palast und Berlinale: Nur Warten ist schöner

Bei näherem Hinsehen aber hat die neuerliche Betonbauer-Blamage ihr Gutes. Denn mit dem aufpolierten Uralt-Glanz am Zoo-Palast eilt es so lange nicht, solange auch die Projekte nebenan im Schneckentempo gedeihen.

Vor dem Hintergrund des großen Berliner Stöhnens – und des auswärtigen Stöhnens über Berlin – hat die Sache zweifellos ihre Pikanterie: Fliegen können sie nicht vom neuen Flughafen, die Berliner, und Filme zeigen in ihrem neuen, alten Vorzeigekino nun ebenso wenig. Alles eiert dahin in dieser Stadt, da darf sich auch die Berlinale, die dem alten Kinokasten stets sein allwinterliches Krönchen aufsetzte, eine Zeitlupe gönnen. Zumal es an Alternativen nicht fehlt. Längst hat das Festival seinen Mittelpunkt am Potsdamer Platz – und mit dem Friedrichstadtpalast auch für den etwas boulevardeskeren Glamour einen würdigen Vertreter. Nur: Zurück zum Zoo will und muss die Berlinale eines Tages doch – dorthin, wo das Festival einst seinen Ausgang nahm. Der West-City sind an ihrer Prachtmeile Ku’damm die Kinos so abhanden gekommen wie die Großkultur überhaupt. Da kann Gleichgewicht nicht schaden. Solange es nur leicht verschoben bleibt. (jal)

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