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Meinung: Zu wenig

Ehrlichkeit hat was Beruhigendes, auch wenn es Beunruhigendes zu sagen gibt. Man weiß zumindest, woran man ist.

Ehrlichkeit hat was Beruhigendes, auch wenn es Beunruhigendes zu sagen gibt. Man weiß zumindest, woran man ist. Dank Müntefering wissen wir nun also: Die Renten schrumpfen weiter. Nullrunden bis mindestens 2008. „Dämpfungen“, die ab 2012 nachgeholt werden. Höheres Renteneintrittsalter. Und gleichzeitig steigende Beiträge, schon vom kommenden Jahr an. Was uns dieses Wissen nützt? Wir könnten mehr fürs Alter zurücklegen. Wir wissen, dass wir es sollten. Tatsächlich aber sinken die Realeinkommen, wackeln die Jobs, sparen wir uns jetzt schon aus Zukunftsangst die Kinder. Und womit, bitteschön, sollen Hartz- IV-Empfänger riestern? Dabei sagt uns Müntefering vieles noch gar nicht. Etwa, dass die Renten-Nullrunden in Wirklichkeit Minusrunden sind, weil Preise und Mehrwertsteuer keine Nullrunde drehen. Dass die Rente mit 67 nur Kürzung bedeutet, weil Arbeitgeber faktisch die Rente mit 50 favorisieren. Oder dass Prognosen bis 2016 für den Papierkorb sind, weil wir das wirkliche Problem – die Folgen der überalterten Gesellschaft – erst in einem Jahrzehnt zu spüren bekommen. Vielleicht würde zur Ehrlichkeit auch gehören, allmählich mal über eine Grundrente zu diskutieren. raw

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