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Meinung: Zum Scherzen aufgelegt

Ich frage mich immer, weshalb mich die Leute hassen. Dabei bin ich so ein netter Kerl.

Ich frage mich immer, weshalb mich die Leute hassen. Dabei bin ich so ein netter Kerl.“ Pfarrer Ian Paisley scherzte leutselig, tief in ein Leder-Fauteuil vergraben, derweil der britische Premierminister, der irische Taoiseach und der britische Nordirlandminister eng gedrängt auf dem Sofa an ihren Teetassen nippten. Paisley und sein neuer Vize, der ehemalige IRA-Kommandeur Martin McGuinness, hatten schon vor Wochen in ihrer ersten gemeinsamen Amtshandlung den britischen Provinzgouverneur aus seinem Büro vertrieben. Nordirland bestimmt nun über seine eigenen Geschicke, der Konflikt ist nach fast 40 Jahren formell beigelegt. Blair darf stolz sein auf die unbeirrbare Sturheit, mit der er die Altlast beseitigt hat. Er hinterlässt ein befriedetes Nordirland und eine eng befreundete Republik Irland. Der zähe Friedensprozess ist in vieler Hinsicht exemplarisch. Die Beteiligten sahen – manche früher, andere später – die Notwendigkeit ein, Kröten zu schlucken und als Gleichberechtigte miteinander zu reden. Trotz seiner langen Dauer folgte der Ablauf Gesetzmäßigkeiten, im Nachhinein lässt sich gar eine gewisse Folgerichtigkeit erkennen. Das beweist: Es gibt keine unlösbaren Konflikte.ali

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