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Meinung: Zurückgedreht

Wenn Gerhard Schröder nach Hause fährt, denkt er an den Krieg. Vor drei Jahren warnte er George W.

Wenn Gerhard Schröder nach Hause fährt, denkt er an den Krieg. Vor drei Jahren warnte er George W. Bush von Hannover aus vor einem Angriff auf den Irak. Mit Erfolg, ohne Erfolg: Schröder wurde wiedergewählt, der Krieg kam trotzdem. Am Wochenende warnte der Kanzler an gleicher Stelle Bush vor einem Angriff auf Iran. Doch die Zeiten haben sich geändert: Schröder wird vermutlich nicht wiedergewählt, dafür wird es keinen Krieg gegen Iran geben. Die „militärische Option“, die Schröder vom Tisch haben will, gibt es nicht: Die USA sind dazu derzeit nicht in der Lage. Schröder weiß das, er selbst hatte das Thema ja vor wenigen Tagen noch als hypothetisch abgetan. Dass er dennoch wieder vom Krieg zu reden beginnt, ist ein verständlicher Reflex. Doch eben nicht mehr: Es ist kein Versuch, der Lösung des Irankonflikts näher zu kommen. Schröder will mit „unseren amerikanischen Freunden“ eine starke Verhandlungsposition gegenüber Iran entwickeln. Aber welche amerikanischen Freunde hat Schröder noch? Was hat er selbst zur Stärkung der Verhandlungsposition getan? Warum denkt er nur alle drei Jahre an Krieg und Frieden? Gerhard Schröder hat sich in den vergangenen drei Jahren offensichtlich nicht sehr verändert. Der Rest der Welt schon.mos

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