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Anhänger des konservativen Präsidentschaftskandidaten Nikos Anastasiades jubeln nach der ersten Wahlrunde.

© Reuters

Zypern: Kein Kredit zum Nulltarif

Zypern ist am Sonntag der erhofften Rettung näher gekommen. Der Konservative Nikos Anastasiades wird aller Wahrscheinlichkeit nach neuer zypriotischer Präsident werden. Er hat sich - anders als sein Vorgänger - zu Zugeständnissen an die EU-Partner bereit erklärt.

Zypern braucht Geld, viel Geld sogar. Der EU-Staat, der erst einen überdimensionierten Bankensektor aufbaute und dann wegen des Schuldenschnitts in Griechenland an den Rand der Pleite geriet, ist am Sonntag der erhofften Rettung näher gekommen. Der Konservative Nikos Anastasiades, der im ersten Durchgang der Präsidentschaftswahl in Zypern vorn lag, wird demnächst wohl in ernsthafte Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern eintreten. Anders als der scheidende zyprische Staatschef Demetris Christofias hat Anastasiades signalisiert, dass er sich auf Privatisierungen einlassen will. Wenn die milliardenschweren Finanzhilfen tatsächlich gewährt werden sollen, wird Zypern um derartige Zugeständnisse an die EU-Partner auch gar nicht herumkommen. Dabei muss sich die Inselrepublik darauf einstellen, dass gerade der Bundestag – ohne dessen Billigung kein Geld fließen würde – den Verlauf der Gespräche mit Argusaugen verfolgen wird. Und auch wenn Zyperns neuer Hoffnungsträger Anastasiades erklärt, dass sein Land die Hilfskredite innerhalb weniger Wochen benötige, könnte sich die Hängepartie noch länger hinziehen – beispielsweise so lange, bis die Zyprioten nachgewiesen haben, dass die Insel künftig nicht mehr als Steuerschlupfloch für russische Staatsbürger taugt.

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