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Politik: ... die britische Flotte zum Teufel geht

In der spirituellen Welt gab es schon immer viel Multikulti. Im Jahre 1966 zum Beispiel hat in San Francisco der georgischrumänische Löwendompteur Anton Szandor LaVey die „Kirche Satans“ gegründet.

In der spirituellen Welt gab es schon immer viel Multikulti. Im Jahre 1966 zum Beispiel hat in San Francisco der georgischrumänische Löwendompteur Anton Szandor LaVey die „Kirche Satans“ gegründet. LaVey schaffte es, die Schauspielerin Jayne Mansfield und den Sänger Sammy Davis jr. zum Satanismus zu bekehren, in dem Roman-Polanski-Film „Rosemaries Baby“ spielte er persönlich den Teufel.

Jetzt hat diese Religionsgemeinschaft einen weiteren großen Erfolg erzielt, sie wurde nämlich von der britischen Marine, der Royal Navy, offiziell anerkannt. Ein 24-jähriger Schiffstechniker, Chris Cranmer, hatte im Namen der Religionsfreiheit verlangt, dass er in einer Ecke des Schiffs schwarze Messen lesen darf und im Falle seines Ablebens mit allen satanischen Riten bestattet wird. Cranmer tut Dienst auf der „Ark Royal“, dem größten Flugzeugträger Ihrer Majestät. Die Marine wehrte sich nur schwach gegen Chris Cranmers Wunsch. Ein Sprecher erklärte: „Wir sind ein toleranter Arbeitgeber.“ Zahlreiche Marineoffiziere äußerten gleichwohl ihr Befremden, am deutlichsten Admiral Woodward, Oberbefehlshaber während des Falkland-Krieges, der mit dem Satz zitiert wurde: „Was, zum Teufel, soll das?“ Ganz einfach. Hintergrund der Entscheidung war die Entschlossenheit Cranmers, die Sache juristisch bis zur letzten Instanz durchzufechten. Die Navy hat für Prozesse zur Zeit wenig Geld.

Cranmer wurde interviewt. Er trägt T-Shirts mit der Aufschrift „Hier drin steckt Böses“. Er sagte, er wolle endlich überall an Bord satanische Meinungen äußern dürfen, ohne auf Vorurteile zu stoßen, und abends in aller Ruhe in der Satansbibel lesen. Seine Eltern stünden voll hinter ihm, vor allem seine Mutter, die er sehr liebe. Wichtigste Grundlage des Satanismus sind übrigens die elf bösen Gebote. Sie klingen teilweise verblüffend vernünftig. Erstes Gebot: „Gib keine Ratschläge, wenn du nicht gefragt wirst.“ Zweites Gebot: „Erzähle deine Sorgen nicht anderen, wenn du nicht sicher bist, dass sie sie hören wollen.“ Weitere Gebote gehen so: „Wenn dich ein Gast in deinem Heim belästigt, behandele ihn grausam und ohne Gnade.“ „Wenn dich jemand belästigt, bitte ihn, damit aufzuhören. Wenn er nicht aufhört, vernichte ihn.“ Die „Ark Royal“ hat als Flaggschiff am Irak-Krieg teilgenommen, der zumindest mit dem letztgenannten Gebot mühelos in Einklang zu bringen ist. Letzte Nachricht vom Teufelsschiff: Die „Ark Royal“ hat den „Fleet Award“ gewonnen, weil sie, mehr als andere, für ein positives Image der britischen Flotte steht.mrt

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