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Politik: 4,1 Prozent mehr Lohn für Metaller

Einigung im Pilotbezirk Geteilte Reaktionen

Berlin - Die 3,4 Millionen Beschäftigten in der Metallindustrie bekommen zum 1. Juni eine Lohnerhöhung von 4,1 Prozent. Damit hat die IG Metall ihr Ziel, eine Vier vor dem Komma, erreicht. Aus Wirtschaft und Wissenschaft gab es geteilte Reaktionen. Arbeitgeberpräsident Martin Kannegiesser sagte, die zusätzliche Kostenbelastung sei „für den Durchschnitt der Betriebe noch zumutbar“. Trotz der „ordentlichen konjunkturellen Entwicklung“ sei die Vier vor dem Komma aber für die Arbeitgeber eine hohe Hürde gewesen. Der Verband der Maschinenbauer kritisierte den Abschluss als zu hoch. IG-Metall-Chef Jürgen Peters sprach von einem „ordentlichen Kompromiss, der den Interessen der Beschäftigten entgegenkommt“. Die Arbeitnehmer würden mit dem Ergebnis dauerhaft „am Aufschwung, den sie erarbeitet haben, beteiligt“. Der Wirtschaftsweise Bert Rürup sagte dem Tagesspiegel, „der Tarifabschluss ist verkraftbar und intelligenter, als man nach den lauten Tönen der Gewerkschaft im Vorfeld hatte erwarten können“. Obwohl der Abschluss „über dem gesamtwirtschaftlichen Verteilungsspielraum liegt, sehe ich nicht, dass er ein Konjunktur- oder Wachstumskiller sein wird“, sagte Rürup.

Nach 20-stündigen Verhandlungen hatten sich die IG Metall und Arbeitgeber in Sindelfingen für den Pilotbezirk Baden-Württemberg auf den Tarifkompromiss verständigt, der in den nächsten Wochen voraussichtlich von den übrigen Tarifbezirken übernommen wird. Bevor die Einkommen im Juni um 4,1 Prozent erhöht werden, gibt es für die Monate April und Mai eine Einmalzahlung von 400 Euro. Zum 1. Juni 2008 steigen die Einkommen um weitere 1,7 Prozent, ferner gibt es im zweiten Halbjahr 2008 noch eine Einmalzahlung von 0,7 Prozent. Alles in allem hat der neue Tarifvertrag eine Laufzeit von 19 Monaten. alf/brö

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