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Das deutsch-schwedische Projekt Hansa Power Bridge soll rund 600 Millionen Euro kosten.

© dpa

600-Millionen-Projekt: Strombrücke soll Deutschland mit Schweden verbinden

Ein Stromkabel vom mecklenburgischen Güstrow nach Schweden soll 2025 fertig sein und überschüssigen Ökostrom aus Deutschland in skandinavische Wasserspeicher transportieren.

Für Wirtschaftsstaatssekretär Rainer Baake (Grüne) ist die Hansa Power Bridge ein „fantastisches Projekt“. Die Stromleitung mit einer Kapazität von 700 Megawatt und einer Länge von 300 Kilometern werde es schaffen, die erneuerbaren Energien in Deutschland besser als bisher in das europäische Stromnetz einzubinden, sagte Baake am Donnerstag bei der Unterzeichnung des Projektvertrages zwischen den beiden Stromnetzbetreibern 50 Hertz und Svenska kraftnät in Berlin.

Mit dem Fortschreiten der Energiewende werde es häufiger Zeiten geben, in denen Deutschland mehr Strom produziere als es verbrauche und umgekehrt, so Baake. Da helfe die künftige Leitung, einen Ausgleich herzustellen. Und beide Beteiligten könnten von den zeitlich sehr unterschiedlichen Preisen an der Strombörse profitieren. Zudem müsse bei Starkwind in Deutschland weniger Windkraft für viel Geld abgeregelt werden.

Boris Schucht, der Vorsitzende der Geschäftsführung von 50 Hertz, betonte, gerade die momentane Stromknappheit in Frankreich und Belgien zeige, wie wichtig bessere Verbindungen in Europa seien. Sein Amtskollege Mikael Odenberg von Svenska kraftnät berichtete, dass sein Unternehmen auch eine Leitung nach Litauen legen werde, die das ganze Baltikum versorgen könne.

Das deutsch-schwedische Projekt Hansa Power Bridge soll rund 600 Millionen Euro kosten und sich auch betriebswirtschaftlich rechnen. In der weiteren Zukunft könnte die Leitung mit dem innerdeutschen Gleichstromprojekt SuedOstLink verknüpft werden. Dann gäbe es eine Hochleistungsverbindung von Südschweden bis Bayern. 

Sowohl Schucht als auch Baake lehnten Pläne der EU-Kommission ab, die Steuerung der großen Übertragungsnetze für ganz Europa einer Zentrale zu übertragen. Schucht sagte: „Da muss doch nur eine Cyberattacke kommen, und alles ist lahmgelegt.“ Baake verwies darauf, dass über diesen Brüsseler Vorschlag 2018 politisch entschieden werde. Viele EU-Staaten seien dagegen.

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