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Politik: Abtreibungsstreit: Bistum Limburg berät weiter

Trotz seines Konflikts mit dem Vatikan kann der Limburger Bischof Franz Kamphaus vorerst seinen liberalen Kurs in der Schwangerenkonfliktberatung fortsetzen. Kamphaus erklärte am Montag in einem zeitgleich in Rom und Limburg veröffentlichtem Schreiben, die Erfahrungen seines Bistums und die der anderen deutschen Bistümer sollten "Ende dieses Jahres ausgewertet und in die dann zu treffenden Entscheidungen einbezogen" werden.

Trotz seines Konflikts mit dem Vatikan kann der Limburger Bischof Franz Kamphaus vorerst seinen liberalen Kurs in der Schwangerenkonfliktberatung fortsetzen. Kamphaus erklärte am Montag in einem zeitgleich in Rom und Limburg veröffentlichtem Schreiben, die Erfahrungen seines Bistums und die der anderen deutschen Bistümer sollten "Ende dieses Jahres ausgewertet und in die dann zu treffenden Entscheidungen einbezogen" werden. Dies sei das Ergebnis eines Gesprächs mit dem Präfekten der Glaubenskongregation im Vatikan, Kardinal Joseph Ratzinger. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Mainzer Bischof Karl Lehmann, begrüßte den Kompromiss. Kamphaus war als einziger deutscher Bischof nicht der Weisung von Papst Johannes Paul II. gefolgt, aus der staatlichen Schwangerenkonfliktberatung auszusteigen.

Hintergrund der päpstlichen Weisung ist, dass der von einer anerkannten Beratungsstelle ausgestellte Beratungsschein gesetzliche Voraussetzung für eine straffreie Abtreibung ist. Bis auf Kamphaus beugten sich die deutschen Bischöfe bis zum Ende des vergangenen Jahres dem Gebot des Vatikans. Berichten zufolge ist Johannes Paul II. nun offenbar bereit, das weitere Ausstellen von Beratungsscheinen im Limburger Bistum für ein Jahr zu dulden, wenn sich zeigen sollte, dass keine der betroffenen Frauen den Schein tatsächlich für eine Abtreibung nutze. Der designierte Kardinal Walter Kasper äußerte Verständnis für die Position von Kamphaus in der Schwangerschafts-Konfliktberatung. Kamphaus sei ein "redlicher und ehrlicher" Mann, seine Gewissensentscheidung sei zu respektieren, sagte Kasper.

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