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Politik: Adams warnt vor Gewalt - der Sinn-Fein-Chef fordert die Wiedereinsetzung der Provinzregierung

Sinn-Fein-Präsident Gerry Adams hat am Wochenende gewarnt, Nordirland könnte "in den Konflikt zurückgleiten", wenn der britische Premierminister seinem Nordirlandminister nicht umgehend befehle, die eingefrorene Provinzregierung wieder einzusetzen. Anlässlich des Jahresparteitages seiner Partei in Dublin beteuerte Adams, er wolle weiter nach einem Ausweg aus dem politischen Patt suchen, bevor der Friedensprozess unrettbar verloren sei.

Sinn-Fein-Präsident Gerry Adams hat am Wochenende gewarnt, Nordirland könnte "in den Konflikt zurückgleiten", wenn der britische Premierminister seinem Nordirlandminister nicht umgehend befehle, die eingefrorene Provinzregierung wieder einzusetzen. Anlässlich des Jahresparteitages seiner Partei in Dublin beteuerte Adams, er wolle weiter nach einem Ausweg aus dem politischen Patt suchen, bevor der Friedensprozess unrettbar verloren sei. Gleichzeitig mit Adams sprach Nordirlandminister Peter Mandelson vor dem Parteitag der überkonfessionellen Allianzpartei in Nordirland. Auch er rief die Beteiligten eindringlich zum Handeln auf. Eine verbindliche Zusage der IRA, auf ihre Waffen zu verzichten nicht zur Gewalt zurückzukehren, wäre laut Mandelson bedeutsamer als die symbolische Übergabe einiger Waffen.

Die britische Regierung hat sich damit der Haltung der irischen Regierung angenähert: Seit der Suspendierung der nordirischen Koalitionsregierung am 11. Februar wegen der ausgebliebenen IRA-Waffen wird vom Ende des Konflikts nur noch geredet. Und alle Beteiligten orten den dringlichen Handlungsbedarf ausschließlich bei ihren politischen Gegnern. An diesem Montag jährt sich die Einigung unter den Parteien auf einen gesellschaftlichen Neubeginn am Karfreitag 1998; am 22. Mai endet die Abgabefrist für paramilitärische Waffen offiziell. Bis dahin wollen die beiden Regierungen und die nordirischen Parteien die Formel für den praktischen Neubeginn finden. Eine tatsächliche Entwaffnung wird immer unwahrscheinlicher.

Martin Alioth

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