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Ägypten: Toter bei Angriffen auf Kirchen

Bei einem koordinierten Angriff von Extremisten auf Kirchen in der ägyptischen Hafenstadt Alexandria ist ein Christ getötet worden. Zwölf weitere koptische Christen wurden verletzt, als Fanatiker gleichzeitig drei Kirchen angriffen.

Alexandria/Kairo - Angehörige der koptischen Gemeinde in der nordägyptischen Stadt berichteten, zuerst sei ein Mann in die Mary Guirgis Kirche eingedrungen und habe dort drei Menschen mit einem Taschenmesser verletzt. Ein zweiter Mann stürmte kurz darauf mit einem Messer in die Al-Kaddisin Kirche, wo er zehn Gläubige verletzte. Einer von ihnen, ein 78 Jahre alter Mann, starb kurz darauf. Einem dritten Angreifer, der in die Al-Adhra-Kirche eingedrungen war, gelang es nicht, einen der Anwesenden zu verletzten.

Alle Täter konnten fliehen. Nach Angaben der ägyptischen Nachrichtenagentur MENA gelang es der Polizei, den Angreifer aus der Mary Guirgis Kirche zu identifizieren. Augenzeugen berichteten, die Männer hätten religiöse Sprüche gerufen, als sie die Gemeindemitglieder angriffen. Für die koptischen Christen Ägyptens beginnt das Osterfest erst in einer Woche.

Im vergangenen Oktober war es in Alexandria zu gewaltsamen Ausschreitungen vor einer Kirche gekommen, bei denen drei Menschen ums Leben kamen. Damals hatte die Polizei verhindert, dass 4000 Muslime eine Kirche stürmten, weil sie über die Verbreitung eines Theaterstücks auf DVD wütend waren, dass den Islam ihrer Ansicht nach in einem schlechten Licht zeigt. (tso/dpa)

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