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Ärzte-Tarifrunde: "Ausgesprochen schwierige Phase"

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund ist vor der Fortsetzung der Tarifverhandlungen zurückhaltend über die Chancen einer Einigung. Die Arbeitgeber zeigen sich dagegen optimistischer.

Düsseldorf - "Wir sind auf einem sehr schwierigen steinigen Weg", sagte der Verhandlungsführer der Ärztegewerkschaft, Lutz Hammerschlag. Die Gespräche befänden sich in einer "ausgesprochen schwierigen Phase". Für eine Prognose zum Fortgang der Verhandlungen sei es "noch zu früh". Die Arbeitgeber äußerten sich optimistischer. Ihr Verhandlungsführer Otto Foit zeigte sich "zuversichtlich, dass wir zu einem positiven Ende heute kommen werden".

Einzelheiten zum Stand der Verhandlungen wollten die Verhandlungsführer nicht mitteilen. Hammerschlag betonte allerdings, Fragen der Bezahlung, Arbeitszeit und Bereitschaftsdienste müssten noch geklärt werden. Die Beratungen wurden zunächst in getrennten Runden fortgesetzt. Laut Hammerschlag wollten die Tarifparteien zu einem späteren Zeitpunkt zu weiteren gemeinsamen Sondierungsgesprächen zusammenkommen.

Die Ärztegewerkschaft fordert für die rund 70.000 Ärzte an den etwa 700 kommunalen Kliniken einen Tarifvertrag, der sich an der Mitte Juni erzielten Übereinkunft für die Uni-Mediziner orientiert. An den Uni-Kliniken hatte die Ärztegewerkschaft nach eigenen Berechnungen unter anderem Einkommenszuwächse zwischen 16 und 20 Prozent durchgesetzt.

Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeber (VKA) hatten die Tarifverhandlungen am Montag wieder aufgenommen. Die Gespräche waren am Dienstagnachmittag auf Mittwoch vertagt worden. Derweil setzte der Marburger Bund die Ärzte-Streiks auch am Mittwoch fort. Geplant waren erneut Arbeitsniederlegungen in mehreren Bundesländern, sagte ein Sprecher in Düsseldorf. Außerdem sollte in Frankfurt am Main eine Demonstration stattfinden, zu der mehrere tausend Ärzte erwartet wurden. (tso/AFP)

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