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Afghanistan: 17 Zivilisten sterben bei US-Angriff

Bei einem US-Luftangriff in der ostafghanischen Provinz Kunar sind nach Angaben der Provinzregierung auch 17 Zivilisten getötet worden, darunter Frauen und Kinder.

Kabul (04.07.2005, 13:08 Uhr) - Provinzgouverneur Assadullah Wafa sagte der BBC nach Angaben des britischen Senders vom Montag, die Bombardierung des Dorfes Chechal sei ein Fehler gewesen. Er forderte eine Untersuchung durch das US- Militär. In Kunar war es vergangene Woche zu schweren Kämpfen gekommen, bei denen Taliban-Rebellen einen US-Hubschrauber abschossen. Alle 16 Soldaten an Bord kamen ums Leben.

Zu dem US-Bombenangriff kam es laut BBC im Zusammenhang mit der Suche nach Soldaten eines US-Spezialkommandos, die in der Region vermisst werden. Ein Mitglied der Gruppe sei inzwischen gerettet worden, meldete der Sender CNN am Sonntag unter Berufung auf das US- Militär. Über die Umstände der Rettungsaktion wurde mit Blick auf die noch weiter vermissten Kameraden des Soldaten zunächst nichts bekannt gegeben. Auch die Soldaten an Bord des abgeschossenen Helikopters sollten die Suche unterstützen.

In den vergangenen Monaten hat die Gewalt in Afghanistan wieder deutlich zugenommen. Bei Zusammenstößen kamen Hunderte von Rebellen sowie Dutzende Angehörige der Sicherheitskräfte und Zivilisten ums Leben. Im September soll in Afghanistan die erste Parlamentswahl seit dem Sturz der radikalislamischen Taliban 2001 stattfinden. Die Rebellen haben Anschläge angekündigt.

Die US-Streitkräfte teilten am Montag mit, 18 Kommandeure der radikalislamischen Terrorgruppe Hezb-e Islami hätten sich bereits im vergangenen Monaten den afghanischen Behörden ergeben. Die Kommandeure der Gruppe des früheren afghanischen Präsidenten Gulbuddin Hekmatjar nähmen am Versöhnungsprogramm der afghanischen Regierung teil, das ihnen Amnestie in Aussicht stellt. (tso)

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