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Afghanistan: 76 Zivilisten bei Angriff der Nato-Truppen getötet

Der Krieg in Afghanistan fordert weitere Opfer: Bei einem Bombenangriff der Nato-Truppen sollen mindestens 76 Menschen ums Leben gekommen sein, die meisten von ihnen sind angeblich Frauen und Kinder.

Die US-geführten Koalitionstruppen in Afghanistan haben nach Angaben Kabuls 76 Menschen bei einem Luftangriff im Westen des Landes getötet. Bei den meisten der zivilen Opfer handele es sich um Frauen und Kinder, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Zudem seien bei dem Vorfall im Bezirk Schindand in der Provinz Herat mehrere Menschen verletzt worden und befänden sich in einem kritischen Zustand. Das Innenministerium habe zehn Experten aus Kabul in die Region entsandt, um den Vorfall zu untersuchen.

Nach Einschätzung des Ministeriums handelte es sich um einen "nicht beabsichtigten Unfall". Eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Die Koalitionstruppen gaben lediglich an, bei einem Einsatz in der genannten Gegend 30 Taliban-Kämpfer getötet zu haben, darunter einen Kommandeur der radikalislamischen Taliban.

Dem Kampf der Koalitionstruppen gegen die Taliban fallen in Afghanistan immer wieder Zivilisten zum Opfer. Mitte August töteten die Koalitionstruppen nach eigenen Angaben acht Zivilisten bei einem Einsatz in der zentralafghanischen Provinz Urusgan. Im Juli wurden bei zwei Luftangriffen der internationalen Truppen insgesamt 64 Zivilisten getötet, die meisten von ihnen Frauen und Kinder, die Gäste einer Hochzeitsgesellschaft waren. (nis/AFP/dpa)

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