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Afghanistan: Bei Nato Einsatz erneut Kinder erschossen

Erneut wurden Zivilisten bei Gefechten zwischen Einheiten der Isaf und den radikal-islamischen Taliban getötet, darunter auch drei Kinder. Die Verbitterung in der Bevölkerung über die versehentlichen Angriffe auf Zivilisten wächst.

Beim Kampf gegen radikal-islamische Taliban haben die Nato-geführten Einheiten in Afghanistan am Montag erneut mehrere Zivilisten getötet, darunter vermutlich fünf Kinder. Bei einem der Zwischenfälle in der südöstlichen Provinz Paktika starben versehentlich drei Kinder, fünf weitere wurden verletzt, als Isaf-Einheiten mit Artilleriefeuer einen Angriff der Taliban erwiderten. Dies wurde von der Isaf bestätigt.

In der Hauptstadt Kabul demonstrierten unterdessen mehrere hundert Menschen mit anti-amerikanischen Slogans gegen die US-geführten Einheiten, nachdem afghanischen Angaben zufolge bei einem Schusswechsel am frühen Morgen am Stadtrand ein Vater und zwei seiner Kinder ums Leben gekommen waren. Nach Angaben der Demonstranten, die mehrere Straßen blockierten, wurde die Mutter der Kinder schwer verletzt. Eine Bestätigung der Nato oder der US-Truppen dafür gab es nicht.

In der afghanischen Bevölkerung wächst die Verbitterung, nachdem bei einem US-Luftangriff in der westafghanischen Provinz Herat aus Versehen vermutlich 90 Zivilisten, darunter mehr als 50 Kinder, getötet worden waren. Während eine UN-Untersuchungskommission die Zahl der Toten bei diesem Angriff bestätigte, hieß es aus dem US-Verteidigungsministerium, es seien nur fünf gewesen. Eine neue Untersuchung der Isaf soll dies nun klären. (kk/dpa)

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