zum Hauptinhalt

Afghanistan: Bundeswehr kämpft gegen die Taliban

Stundenlange Gefechte: Bei einem Angriff der Bundeswehr und der afghanischen Armee auf Taliban-Stellungen in der nordafghanischen Provinz Kundus sind am Sonntag vier deutsche Soldaten leicht verletzt worden.

Kabul - Bei einem Angriff der Bundeswehr und der afghanischen Armee auf Taliban-Stellungen in der nordafghanischen Provinz Kundus sind am Sonntag vier deutsche Soldaten leicht verletzt worden. Ein Bundeswehr-Sprecher sagte, es habe Verluste auf der Seite der Aufständischen gegeben. Genaue Angaben dazu lägen aber nicht vor. Ein Schützenpanzer sei in eine Sprengfalle geraten und beschädigt worden, sei aber weiter einsatzfähig, sagte der Sprecher. Auch ein zweites Bundeswehr-Fahrzeug sei beschädigt worden. Zu den stundenlangen Gefechten kam es im Unruhedistrikt Char Darah westlich des Feldlagers in Kundus. Bei Kämpfen im Südosten und im Süden des Landes starben nach Militärangaben mehr als 50 Aufständische.

In Kundus rechnet die Bundeswehr erstmals seit mehr als drei Jahren wieder mit einer Verbesserung der Sicherheitslage. „Auf Grund unterschiedlichster Rahmenbedingungen erkennen wir eine leicht positive Tendenz“, sagte der Kommandeur des zivil-militärischen Wiederaufbauteams, Oberst Rainer Grube. Die Sicherheitslage im Raum Kundus sei aber weiterhin angespannt.

Die Beteiligung russischer Berater an einer Nato-Operation gegen Drogenlabore in der Provinz Nangahar sorgt für Empörung in Kabul. Das Büro von Präsident Hamid Karsai teilte mit, die Operation habe ohne Erlaubnis der afghanischen Regierung stattgefunden. „Afghanistan verurteilt diese Tat der Nato und teilt mit, dass solche einseitige Operationen eine klare Verletzung der afghanischen Souveränität“ seien, hieß es in einer Erklärung des Präsidentenbüros. Alexsei Milowanow, Vertreter der russischen Anti-Drogenbehörde in Kabul, sagte jedoch, Karsai sei falsch informiert. Es habe sich um eine Operation des afghanischen Innenministeriums gehandelt, die Teilnahme von vier russischen Beratern entspreche einem Abkommen mit Kabul. Russland kritisiert regelmäßig die Maßnahmen gegen den Drogenanbau in Afghanistan als unzureichend und verweist auf die gestiegene Einfuhr von Drogen über Zentralasien nach Russland. Russischen Behörden zufolge starben 30 000 Russen im Jahr 2009 an afghanischem Heroin. AFP/dpa

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false