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Sicherheitsleute sperren am Flughafen Kabul die Stelle ab, an der die Autobombe explodierte.

© Hedayatullah Amid/dpa/EPA

Afghanistan: Fünf Tote bei Anschlag am Flughafen Kabul

Afghanistan kommt nicht zur Ruhe. Erneut erschüttert ein Anschlag die Hauptstadt Kabul. Für Präsident Ghani stehen die Helfershelfer fest.

Die Welle der Gewalt in Afghanistan reißt nicht ab. Nach den blutigen Attentaten vom Wochenende hat ein Selbstmordattentäter am Montag am Flughafen der Hauptstadt Kabul mindestens fünf Menschen mit in den Tod gerissen. 21 weitere seien verletzt worden, teilte ein Sprecher des Innenministeriums mit. Demnach zündete der Angreifer am Eingangstor des Flughafengeländes eine Autobombe. Zu dem Anschlag bekannten sich die radikalislamischen Taliban. Ziel sei ein ausländischer Truppenkonvoi gewesen.

Afghanistans Präsident Aschraf Ghani machte erstmals direkt das Nachbarland Pakistan für die jüngste Anschlagserie mitverantwortlich. „Die vergangenen Tage haben gezeigt, dass die Trainingslager für Selbstmordattentäter sowie die Bombenfabriken, die zum Tod unserer Menschen führen, in Pakistan so aktiv wie früher sind“, sagte Ghani während einer Fernsehansprache. Er forderte die pakistanischen Behörden auf, die Hintermänner der Anschläge zur Rechenschaft zu ziehen.

In Fernsehbildern war eine dunkle Rauchwolke über dem Ort der Explosion zu sehen. Auch Häuser, Läden und Autos seien beschädigt worden, hieß es. Ein Nato-Sprecher sagte, es gebe keine Informationen über einen Konvoi in der Gegend. Ausländische Truppen seien nicht zu Schaden gekommen.

Erst am Wochenende hatten die Taliban Afghanistan mit einer Welle der Gewalt überzogen. Zunächst waren am Freitag bei der schwersten Anschlagserie seit Jahren in Kabul mindestens 53 Menschen getötet und Hunderte verletzt worden. In der Nacht zum Sonntag riss ein Selbstmordattentäter dann in der nordafghanischen Provinz Kundus mindestens 25 Menschen mit in den Tod.

Der Nato-Kampfeinsatz in dem Land war Ende vergangenen Jahres offiziell ausgelaufen, die afghanischen Sicherheitskräfte sind seither weitgehend auf sich alleine gestellt. Die verbliebenen ausländischen Truppen konzentrieren sich seitdem auf die Ausbildung der afghanischen Sicherheitskräfte. Die USA gehen aber weiterhin mit Spezialkräften und Luftangriffen gegen Extremisten vor.

Nach Angaben der Mission der Vereinten Nationen in Afghanistan (Unama) sind in den ersten sechs Monaten seit dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes fast 5000 Zivilisten getötet oder verletzt worden. Die Taliban hatten im April eine Frühjahrsoffensive begonnen, die sich gegen die Truppen der vom Westen unterstützten Zentralregierung in Kabul richtet. (dpa)

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