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Afghanistan: Gespräche zwischen Taliban und Regierung

Ende September bereits sollen sich Vertreter der radikal-islamischen Taliban und der afghanischen Regierung in Mekka getroffen haben, um über eine Lösung des Afghanistan-Konflikts zu beraten. Alle Beteiligten sollen sich einig gewesen sein: Nur Gespräche könnten die erhoffte Entspannung bringen.

Vertreter der afghanischen Regierung und der radikal-islamischen Taliban haben sich nach Informationen des US- Fernsehsenders CNN Ende September in Mekka zu Gesprächen getroffen. Während des Treffens zwischen dem 24. und 27. September habe der saudische König Abdullah mit der 17-köpfigen Delegation aus Afghanistan anlässlich des Ramadan-Endes das Fasten gebrochen, berichtete CNN-Korrespondent Nic Robertson, der sich dabei auf eine ungenannte Quelle berief. Der afghanische Präsident Hamid Karsai hatte Ende September erste Berichte über geheime Gespräche mit den Taliban bestritten.

An der Begegnung hätten elf Delegierte der Taliban, zwei Beamte der afghanischen Regierung, ein Vertreter des früheren Mudschaheddin-Kommandeurs Gulbadin Hekmatjar und drei andere, nicht näher bezeichnete Gesprächspartner, teilgenommen, hieß es nun am Montag bei CNN. Es sei das erste Treffen gewesen, das eine Verhandlungslösung des Afghanistan-Konflikts zum Ziel gehabe habe, und es sei auch das erste Mal gewesen, dass alle Parteien ihre Positionen offen diskutieren konnten, hieß es weiter.

Möglicherweise weitere Treffen in Saudi-Arabien

Der Taliban-Führer Mullah Omar sei nicht bei den Gesprächen dabei gewesen. Nach CNN-Informationen machte der Taliban-Führer aber deutlich, dass er nicht länger ein Alliierter des Terrornetzwerkes Al Qaida sei. Während der Gespräche hätten sich alle Parteien darüber verständigt, dass es nur auf dem Gesprächswege eine Lösung für den Konflikt gebe. CNN berichtete weiter, dass es möglicherweise weitere Treffen zum Afghanistan-Konflikt in Saudi-Arabien geben werde.

Traditionell nutzen im Fastenmonat Ramadan viele muslimische Politiker die kleine Wallfahrt nach Mekka, um neben den religiösen Riten dort auch "unauffällig" politischen Geschäften nachzugehen. (nis/dpa)

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