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Afghanistan: Gouverneur: Taliban greifen erneut Bundeswehr an

Zwei Tage vor der Präsidentschaftswahl in Afghanistan ist es wieder zu Attacken von Aufständischen gekommen. In der Provinz Kundus wurden Bundeswehr-Soldaten angegriffen. Auf dem Gelände des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt Kabul schlug zudem eine Rakete ein.

Bundeswehr-Soldaten und afghanische Polizisten hätten sich am Dienstag im Unruhedistrikt Char Darah ein Feuergefecht mit den Aufständischen geliefert, sagte Distrikt-Gouverneur Abdul Wahid Omarkhail. Polizisten seien nicht verletzt oder getötet worden. Zur Bundeswehr könne er sich nicht äußern. Auf Seiten der Taliban habe es Opfer gegeben. Die Bundeswehr in Kundus war bislang nicht erreichbar.

Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid sagte, die Aufständischen hätten zwei gepanzerte Fahrzeuge der Bundeswehr zerstört. Angaben der Aufständischen gelten allerdings als hochgradig unzuverlässig. Mudschahid sagte weiter, einer der Aufständischen sei leicht verletzt worden. Die Taliban haben zum Wahlboykott aufgerufen und Wähler in Kundus bedroht. Die Bundeswehr unterstützt die afghanische Polizei und Armee in der Region mit "starken Kräften" bei der Sicherung der Wahl am Donnerstag.

Rakete schlägt bei Palast in Kabul ein

In Kabul schlug unterdessen nach Angaben der Polizei eine Rakete auf dem Gelände des Präsidentenpalastes in der Hauptstadt Kabul ein. Eine zweite Rakete sei am Dienstagmorgen in der Umgebung des Amtssitzes von Präsident Hamid Karsai detoniert, sagte ein Polizeioffizier, der anonym bleiben wollte. Niemand sei verletzt oder getötet worden. Die Raketen seien südlich der Stadt abgefeuert worden. Das Verteidigungsministerium, das in der Nähe des Palastes liegt, bestätigte den Angriff zunächst nicht.

Am Samstag waren bei einem Selbstmordanschlag vor dem Hauptquartier der Internationalen Schutztruppe Isaf in Kabul sieben Zivilisten getötet und mehr als 90 weitere Menschen verletzt worden. Die Taliban haben zu einem Boykott der Wahl an diesem Donnerstag aufgerufen.

Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte am Dienstag mit, ihre Soldaten würden am Wahltag "offensive Operationen" aussetzen. "An diesem Tag werden nur jene Operationen durchgeführt werden, die als notwendig erachtet werden, um die Bevölkerung zu schützen." Damit folge man dem Appell der afghanischen Regierung, die zu einem "Tag des Friedens" aufgerufen hat. Die Isaf unterstützt die afghanischen Sicherheitskräfte beim Schutz der Abstimmung. (smz/dpa)

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