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Gertz

© dpa

Afghanistan-Politik: Harte Kritik an Verteidigungsminister Jung

Klare Worte zum Abschied: Bundeswehrverbandschef Bernhard Gertz, der am Mittwochabend sein Amt abgeben wird, greift die Afghanistan-Politik von Verteidigungsminister Jung scharf an. Jung solle "Mogelpackungen offen ansprechen und Versäumnisse aufzeigen", anstatt die Dinge schön zu reden.

Der aus dem Amt scheidende Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbands, Bernhard Gertz, hat die Afghanistan-Politik der Bundesregierung heftig kritisiert. Der Oberst beklagte in der Tageszeitung "Die Welt" insbesondere, dass dem zivilen Wiederaufbau und der Polizeiausbildung in Afghanistan von der Bundesregierung zu wenig Bedeutung beigemessen werde.

Wenn etwa Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) behaupte, unter deutscher Leitung seien 24.000 afghanische Polizisten ausgebildet worden, sei das "ein Witz", sagte Gertz: "Mit 40 deutschen Polizisten, die jeweils im Jahresschnitt in Afghanistan sind, ist das gar nicht zu bewältigen." Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) sollte "derartige Mogelpackungen offen ansprechen und die Versäumnisse seiner Kabinettskollegen aufzeigen". Neben Schäuble betreffe das auch die Minister für Entwicklung und Außenpolitik, Heidemarie Wieczorek-Zeul und Frank-Walter Steinmeier (beide SPD).

Gertz wird am Mittwochabend von Jung in einer Feierstunde verabschiedet. Zu seinem Nachfolger wurde am Dienstag Ulrich Kirsch gewählt. (sba/ddp)

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