zum Hauptinhalt

Afghanistan: Selbstmordanschlag bei Cheney-Besuch

Beim Besuch von US-Vizepräsident Dick Cheney in der US-Basis Bagram nördlich von Kabul hat sich ein Selbstmordattentäter vor dem Lager in die Luft gesprengt. Mehrere Menschen starben. Cheney blieb unverletzt.

Kabul - Ein Sprecher des Innenministeriums sagte, mindestens 16 Menschen seien bei dem Selbstmordanschlag ums Leben gekommen, der damit einer der schwersten der vergangenen Monate wäre. Die Internationale Schutztruppe Isaf teilte abweichend vom Ministerium mit, der Attentäter und drei weitere Menschen seien getötet sowie 23 verletzt worden. Die radikal-islamischen Taliban bekannten sich zu der Tat.

Cheney traf nach dem Anschlag mit dem afghanischen Präsidenten Hamid Karsai in Kabul zusammen. Cheney war am Montag in Islamabad zu Gesprächen mit dem pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf über die Lage in Afghanistan gewesen. Musharraf gerät zunehmend in die Kritik, weil seine Regierung nach Ansicht Washingtons und Kabuls nicht hart genug gegen Extremisten vorgeht. Die Taliban haben eine Frühjahrsoffensive angekündigt, die nach Angaben der Rebellen unmittelbar bevorsteht. Die Nato, die die Isaf führt, will die Taliban-Offensive unbedingt vereiteln.

Taliban-Sprecher Kari Mohammad Yousif Ahmadi sagte, mehr als 20 Menschen seien bei dem Anschlag am Dienstag getötet worden, die Mehrheit der Opfer seien US-Soldaten. Taliban-Angaben zu Opferzahlen bei Attentaten gelten als wenig zuverlässig und übertrieben hoch. Isaf-Sprecher Tom Collins sagte, der Attentäter habe den Sprengstoff in einem Auto vor dem Tor der Basis zur Explosion gebracht. Weder das Innenministerium noch die Isaf machten Angaben dazu, ob es sich bei den Opfern um Afghanen oder Amerikaner handelt. (tso/dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false