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Afghanistan: Taliban attackieren US-Außenposten

Zwei Tage nach Beginn der US-Offensive in Südafghanistan holen die Taliban offenbar zum Gegenschlag aus. Sie greifen einen Militärstützpunkt an, zwölf Menschen sterben.

Die Attacke ereignete sich in der Provinz Paktika im Südosten des Landes. Der Sprecher der Provinzregierung, Hamidullah Zhwak, sagte, ein Attentäter der radikalislamischen Taliban sei mit einem Lastwagen auf den Stützpunkt zugefahren. Als er trotz Warnungen nicht angehalten habe, sei er erschossen worden. Durch die Schüsse seien Sprengsätze im Fahrzeug explodiert und hätten einen amerikanischen und einen einheimischen Soldaten getötet.

Nach der Explosion hätten dann Taliban-Kämpfer den Außenposten angegriffen. Wie die Internationalen Schutztruppe Isaf mitteilte, setzten sie dabei Mörser, Raketen und Schusswaffen ein. Bei den anschließenden Gefechten seien zehn Aufständische getötet, ein weiterer Angreifer gefangen genommen worden. Zivilisten sollen nicht zu Schaden gekommen sein.

Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte, vor der Basis seien acht Tonnen Sprengstoff gezündet worden. 20 Aufständische hätten dann den Stützpunkt gestürmt. Bei den vierstündigen Kämpfen seien mehrere US-Soldaten und sieben Aufständische getötet worden. Die Angaben der Taliban gelten allerdings als hochgradig unzuverlässig.

Ebenfalls in Paktika musste laut US-Militär ein gepachteter Hubschrauber wegen technischer Probleme notlanden. Die Besatzung sei von einem zweiten Hubschrauber geborgen worden. Die Taliban berichteten dagegen, sie hätten den Helikopter abgeschossen.

In der Mitteilung der US-Truppen hieß es, kurz nach der Bergung sei eine Gruppe Unbekannter dabei beobachtet worden, wie sie Gegenstände aus dem notgelandeten Hubschrauber entfernt habe und dann davongerannt sei. Kurz darauf sei der Helikopter in Flammen aufgegangen. Weder Hubschrauber noch Ladung konnten geborgen werden.

In Paktika ist es in den vergangenen Tagen immer wieder zu Angriffen der Taliban gekommen. Am Dienstag hatten Aufständische in der Provinz einen US-Soldaten entführt, über dessen Schicksal bislang nichts bekannt ist. Die Taliban haben bislang keine Forderungen gestellt.

Am Donnerstag hatten US-amerikanische und afghanische Truppen in der südafghanischen Provinz Helmand hatten eine Großoffensive gegen die Taliban gestartet. Britische Isaf-Soldaten unterstützen die Operation. Die ISAF teilte mit, im Süden Afghanistans sei am Vortag ein Soldat getötet worden. Angaben zur Nationalität machte die ISAF wie üblich nicht.  

ZEIT ONLINE, rf, dpa, Reuters

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