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Afghanistan: Taliban erobert Bezirk im Westen des Landes

Nach ihrem Sturz im Jahr 2001 versuchte die Taliban mehrfach, die Kontrolle über bestimmte Regionen zurückzugewinnen, wurde jedoch immer wieder zurück gedrängt. Nun ist es ihr gelungen, einen Bezirk im Westen Afghanistans zu erobern.

Radikalislamische Taliban-Kämpfer haben im Westen Afghanistans die Kontrolle über einen Bezirk übernommen. Der Polizeichef der Provinz Ghasni, Dschan Mohammed Mudschahed, teilte mit, dass die Rebellen in der Nacht den kleinen Bezirk Raschidan angriffen. Er liegt rund 120 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Kabul. Nach Angaben eines Taliban-Sprechers nahmen sie den dortigen Polizeichef, einen Verwaltungsvertreter sowie acht Polizisten als Geiseln. "Sie alle leben und wir haben sie gefangengenommen", sagte er. Der Distrikt sei "völlig" in ihrer Kontrolle.

Im vergangenen Jahr hatten die 2001 gestürzten Taliban mehrere abgelegene Bezirke erobert. Sie wurden jedoch meist von den US-geführten Streitkräften zurückgedrängt. Derzeit kontrollieren sie nach Nato-Angaben fünf Distrikte im Süden des Landes.

Die US-geführte Koalitionstruppe teilte unterdessen mit, bei Kämpfen nahe der westafghanischen Stadt Farah sei einer ihrer Soldaten getötet worden. Angaben zu den Umständen und der Nationalität wurden nicht gemacht. Bei weiteren Gefechten im Bezirk Andar in der Provinz Ghasni wurden nach Angaben der Streitkräfte "mehrere" Aufständische getötet und 16 weitere verhaftet. Dem Gouverneur des Distrikts, Abdul Rahimd Daisiwal, zufolge wurden bei dem Einsatz auch ein Kind und ein Mann getötet. Es solle nun untersucht werden, ob die Opfer zu den Aufständischen gehörten oder Zivilisten waren. (nim/AFP)

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