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Afghanistan: Tote bei Anschlag auf UN-Konvoi

Bei einem Anschlag auf einen UN-Konvoi in der südafghanischen Stadt Kandahar sind fünf Menschen ums Leben gekommen. Beim Vorbeifahren des Konvois detonierte ein Sprengsatz und traf ein Sicherheitsfahrzeug der Uno.

Kabul - Beim schwersten Anschlag auf die Vereinten Nationen in Afghanistan seit dem Sturz der Taliban Ende 2001 sind vier nepalesische und ein afghanischer UN-Mitarbeiter getötet worden. Die Vereinten Nationen in Kabul teilten mit, der Sprengsatz sei in der südafghanischen Stadt Kandahar neben einem UN-Konvoi ferngezündet worden. Der Polizeichef der Provinz Kandahar, Esmatullah Alizai, sagte, die vier Wachmänner aus Nepal und der afghanische Fahrer seien sofort tot gewesen. Alizai machte "Feinde Afghanistans" für die Tat verantwortlich. Damit umschreiben afghanische Behörden radikal-islamische Rebellen wie die Taliban.

Der Sprecher der UN-Mission in Afghanistan, Adrian Edwards, sagte: "Absichtliche Angriffe auf Zivilisten sind eine klare Verletzung der internationalen Menschenrechte." Der EU-Sonderbeauftragte für Afghanistan, Francesc Vendrell, erklärte in Kabul: "Ich bin absolut entsetzt und angewidert über diesen Angriff. Ich hoffe, dass dies ein Einzelfall ist, der nicht wiederholt wird."

Kinder spielten mit Granate

Bei der Explosion einer alten Artilleriegranate in einer Schule in der westafghanischen Provinz Herat kamen unterdessen vier Kinder ums Leben, vier weitere wurden verletzt. Die Kinder hätten mit der Granate gespielt, sagte der Chef der Kriminalpolizei der Polizei Herats, Nesar Ahmad Paikar. Die Schule liege auf einer früheren Militärbasis.

Nach 30 Jahren Krieg, Bürgerkrieg und bewaffnetem Aufstand liegen in Afghanistan zahlreiche alte Minen und große Mengen nicht explodierter Munition, die in der Vergangenheit hunderte Menschen das Leben kosteten. Regelmäßig kommen bei den Unfällen Kinder ums Leben, die mit dem explosiven Material spielen. (tso/dpa)

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