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Politik: Afghanistan: Vorsicht Karsai!

Die Vertrautheit Hamid Karsais mit den Lebensgewohnheiten des Westens war einer der Gründe, warum die UN und westliche Regierungen die Ernennung des Paschtunen zum Übergangs-Staatschef sehr begrüßt hatten. Während seiner Exiljahre in den USA muss Karsai auch klar geworden sein, wie wichtig Medienarbeit ist.

Die Vertrautheit Hamid Karsais mit den Lebensgewohnheiten des Westens war einer der Gründe, warum die UN und westliche Regierungen die Ernennung des Paschtunen zum Übergangs-Staatschef sehr begrüßt hatten. Während seiner Exiljahre in den USA muss Karsai auch klar geworden sein, wie wichtig Medienarbeit ist. Anders ist es nicht zu erklären, dass der vielbeschäftigte Staatsmann zur Vorbereitung seiner Deutschland-Visite dem ARD-Talker Michel Friedman ein halbstündiges Interview gewährte.

Zum Thema Dokumentation: Kampf gegen Terror Fotos: Osama Bin Laden, Krieg in Afghanistan Der für seine Schärfe gefüchtete Moderator konnte den Afghanen nicht auf dem roten Sofa in seinem Studio begrüßen, sondern musste dafür nach Kabul fliegen - ohne eigenes Kamerateam, aber dafür mit einer Fahne mit dem Logo seiner Sendung im Gepäck, die er hinter einem voluminösen Sessel im Präsidentenpalast aufspannte.

Selten war Friedman so nett zu einem Gast, und selten zeigte sich ein Politiker auf Staatsbesuch schon im Vorfeld so dankbar gegenüber den Deutschen. "Deutschland muss verstehen, dass es einen ganz besonderen Stellenwert für Afghanistan besitzt", sagte Karsai. In fließendem Englisch zeigte Karsai nicht nur Zuversicht, was den Rückhalt seiner Regierung im eigenen Lande angeht, sondern auch Selbstbewusstsein gegenüber den USA. Deren Drohungen gegenüber dem Iran scheinen den Afghanen wenig zu beeindrucken. "Wir haben unsere eigenständigen Beziehungen", sagt er.

hmt

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