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Afrika: Islamisten kontrollieren wieder einen Großteil Somalias

Nairobi - Im kriegszerrütteten Somalia kontrollieren die Islamisten mittlerweile wieder den Großteil des Landes. Das hat der somalische Präsident Abdullahi Yusuf am Wochenende eingeräumt, wie der britische Sender BBC berichtete.

Nairobi - Im kriegszerrütteten Somalia kontrollieren die Islamisten mittlerweile wieder den Großteil des Landes. Das hat der somalische Präsident Abdullahi Yusuf am Wochenende eingeräumt, wie der britische Sender BBC berichtete. Die islamistischen Milizen stünden unmittelbar vor der Hauptstadt Mogadischu, sagte Yusuf am Samstagabend vor somalischen Parlamentariern in Nairobi im Nachbarland Kenia. Selbst in Mogadischu und dem nordwestlich davon gelegenen Baidoa, dem Sitz der Übergangsregierung, die sich beide in der Hand der Regierungssoldaten befänden, würden täglich Menschen getötet.

Die Islamisten waren Anfang 2007 von somalischen Regierungstruppen und deren äthiopischen Verbündeten nach heftigen Gefechten aus Mogadischu vertrieben worden. Bis dahin hatten sie den Großteil des Landes am Horn von Afrika in der Hand gehabt. Jetzt seien sie wieder so stark wie zuvor, sagte Yusuf. In dem ostafrikanischen Land herrscht seit dem Sturz des Diktators Siad Barre 1991 Chaos und Anarchie. „Die Islamisten haben überall die Kontrolle übernommen. Und jetzt frage ich Sie, die Abgeordneten: Wissen Sie, wie die Lage ist? Wer all diese Probleme verursacht hat? – Wir“, sagte Präsident Yusuf, nachdem Verhandlungen mit Ministerpräsident Nur Hassan Hussein über ein neues Kabinett gescheitert waren. Der Zusammenschluss von sieben ostafrikanischen Staaten IGAD hatte für die Bildung eines neuen Kabinetts eine Frist bis zum 12. November gesetzt.

Die islamischen Al-Shabab-Milizen haben unterdessen auch ihre Macht im Süden des ostafrikanischen Landes gefestigt.

Menschenrechtsorganisationen sind besorgt darüber, dass diese dort drakonische Strafen gemäß ihrer Auslegung des islamischen Scharia-Rechts verhängen. So war in der Hafenstadt Kismayo im vergangenen Monat ein 13-jähriges Mädchen wegen Ehebruchs gesteinigt worden, nachdem es erklärt hatte, es sei vergewaltigt worden. dpa

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