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Politik: Afrikas Hauptsorgen (I): Bürgerkriege

In Afrika ist Bürgerkrieg bei bewaffneten Auseinandersetzungen die Regel. Offene Konflikte zwischen Staaten sind eher die Ausnahme.

Von Markus Hesselmann

In Afrika ist Bürgerkrieg bei bewaffneten Auseinandersetzungen die Regel. Offene Konflikte zwischen Staaten sind eher die Ausnahme. Einziges aktuelles Beispiel: der Krieg zwischen Eritrea und Äthiopien, der allerdings auch aus einem Bürger- und Sezessionskrieg hervorging. Von Beobachtern wird dieser Krieg allerdings als weltweit größter bewaffneter Konflikt eingeschätzt. Dem "Heidelberger Konfliktbarometer" zu Folge herrschen in acht Staaten Afrikas derzeit Kriege, die sich auch auf die Stabilität der Nachbarländer auswirken. Der Hamburger Afrika-Experte Rainer Tetzlaff nennt als Haupt-Problemregionen für die vergangenen Jahre: Kongo (früher Zaire), das Seengebiet um Ruanda und Burundi, Liberia und Sierra Leone in Westafrika, den "ewigen Bürgerkrieg" in Angola und das Horn von Afrika, wo derzeit rund 30 miteinander verfeindete Warlords ihr Unwesen treiben. Diese Provinzfeldherren und Clanfürsten machen sich den Zerfall von Staaten wie Somalia, Angola und Sierra Leone zu Nutze und streben die Kontrolle über Rohstoffe an. Tetzlaff kritisiert, dass multinationale Konzerne durch den Handel mit solchen Rohstoffen die Warlords indirekt unterstützen. Als Beispiel, dass es auch anders geht, nennt Tetzlaff den Diamantenkonzern De Beers, der sich künftig an solchen Geschäften nicht mehr beteiligen will. Die Macht der Warlords gründet sich vor allem auf die vielen leichten Waffen, die - nicht zuletzt als Überbleibsel des Kalten Krieges - überall in Afrika ohne Probleme verfügbar sind.

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