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Politik: Aids-Hilfe sieht ihre Arbeit gefährdet

Die Deutsche Aids-Hilfe sieht angesichts eines dramatischen Spendenrückgangs ihre Arbeit gefährdet. Das Spendenaufkommen sei zwischen 1993 und 1998 von 1,5 Millionen auf 500 000 Mark gesunken, sagte Geschäftsführer Stefan Etgeton am Mittwoch in Berlin.

Die Deutsche Aids-Hilfe sieht angesichts eines dramatischen Spendenrückgangs ihre Arbeit gefährdet. Das Spendenaufkommen sei zwischen 1993 und 1998 von 1,5 Millionen auf 500 000 Mark gesunken, sagte Geschäftsführer Stefan Etgeton am Mittwoch in Berlin. Für dieses Jahr rechne er mit höchstens 400 000 Mark. Bereits im September habe die Aids-Hilfe deshalb ihre Unterstützung für das Selbsthilfe-Netzwerk von Drogenkonsumenten einstellen müssen.

Zugleich stehe die Deutsche Aids-Hilfe auf Grund der neuen Therapiemöglichkeiten für die Immunschwächekrankheit vor erhöhten Anforderungen. Die Lebensdauer von Aidskranken habe sich von maximal zwei auf vier bis fünf Jahre verlängert. "Immer mehr Menschen leben mit Aids", fügte er hinzu. Die Patienten brauchten verstärkt Beratung in medizinischen und sozialen Fragen, viele von ihnen lebten in Armut.

Etgeton beklagte, dass Aids gegenwärtig nur noch wenig öffentliche Beachtung finde. Viele seien der Meinung, dass das Problem durch die neuen Behandlungsmethoden "medizinisch" gelöst sei. Aids sei jedoch nach wie vor eine tödliche Krankheit. Nach Angaben des Berliner Robert-Koch-Institutes sind in Deutschland derzeit rund 37.000 Menschen HIV-infiziert, 5.000 von ihnen sind bereits an Aids erkrankt.

epd

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