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Aids-Konferenz: Ban: Im Kampf gegen HIV nicht nachlassen

In New York diskutieren Vertreter der Vereinten Nationen über Maßnahmen zur Eindämmung der Immunschwächekrankheit Aids. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt zeigte sich enttäuscht, dass das Ziel, allen Betroffenen bis 2010 Zugang zu Pflege zu gewähren, nicht mehr einzuhalten sei.

Zum Auftakt einer hochrangig besetzten Aidskonferenz der Vereinten Nationen in New York hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon an die Weltgemeinschaft appelliert, im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit nicht nachzulassen. Zwar seien im vergangenen Jahr Erfolge bei der medikamentösen Behandlung Betroffener und der medizinischen Betreuung von Frauen und Kindern erzielt worden. Dennoch habe es noch immer doppelt so viele bedürftige HIV-Infizierte ohne Zugang zu lebensverlängernden Medikamenten gegeben, wie Erkrankte mit solchen Therapien. "Dies ist nicht hinnehmbar", sagte Ban vor der UN- Generalversammlung.

Es gelte jetzt, "auf das Begonnene aufzubauen, bekannte Lücken zu schließen und die Anstrengungen in den nächsten Jahren weiter zu steigern", sagte Ban. Denn ein erfolgreicher Kampf gegen Aids sei nur möglich, wenn die finanziellen Zusagen nicht nur aufrechterhalten, sondern noch gesteigert würden.

Vier Milliarden Euro für den Kampf gegen Aids

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) zeigte sich nach einem vorab verbreiteten Redetext vor dem Plenum der Generalversammlung enttäuscht, dass das international vereinbarte Ziel, bis 2010 allen betroffen Zugang zu adäquater Behandlung und Pflege zu garantieren, nicht mehr einzuhalten sei. "Es würde ja schon an ein Wunder grenzen", sagte Schmidt einen Tag vor Beginn der Konferenz. Derzeit werden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit knapp ein Drittel der bedürftigen Aidskranken mit lebensverlängernden Medikamenten behandelt. Binnen zwei Jahren sei die 100-prozentige Versorgung nicht mehr zu schaffen, sagte Schmidt.

Sie verwies zugleich auf das deutsche und europäische Engagement sowie die unter der deutschen G8-Präsidentschaft gestartete Initiative, in deren Folge 60 Milliarden Dollar (38,6 Milliarden Euro) für den Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria zusammengekommen seien. Deutschland werde bis 2015 insgesamt vier Milliarden Euro für den Kampf gegen Aids zur Verfügung stellen, so Schmidt.

Bei der zweitägigen Konferenz wollen Regierungen sowie Vertreter von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen eine Zwischenbilanz der weltweiten Anstrengungen zur Bekämpfung von HIV/Aids ziehen. Dazu hat Ban einen umfassenden Bericht vorgelegt. Demzufolge waren im Dezember 2007 weltweit schätzungsweise 33,2 Millionen Menschen mit HIV infiziert. 2,5 Millionen Neuinfektionen kamen im vergangenen Jahr hinzu, 2,1 Millionen Menschen starben an Aids. (nim/dpa)

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