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Politik: AKW-Betrieb von Schleswig-Holstein genehmigt

Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig hat am Mittwochabend die Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Krümmel (Kreis Herzogtum Lauenburg) bestätigt. Zwei Ärzte hatten gegen das Kieler Energieministerium auf einstweilige Stilllegung des Reaktors geklagt.

Das schleswig-holsteinische Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig hat am Mittwochabend die Betriebsgenehmigung für das Atomkraftwerk Krümmel (Kreis Herzogtum Lauenburg) bestätigt. Zwei Ärzte hatten gegen das Kieler Energieministerium auf einstweilige Stilllegung des Reaktors geklagt. Die Kläger führten häufige Leukämie-Erkrankungen in der Umgebung auf das Atomkraftwerk zurück. Dieser Auffassung schloss sich der vierte OVG-Senat nicht an.

Im Prozess war es vor allem um angebliche Mängel am Reaktordruckbehälter gegangen. Die Kläger, zwei Ärzte, die in der Nähe des Kraftwerks bei Geesthacht an der Elbe wohnen, waren der Ansicht, dass die Qualitätsmängel des Reaktordruckbehälters ein "erhöhtes Unfallrisiko" bedeuteten. Bei seiner Herstellung und Errichtung seien vorgeschriebene Richtwerte deutlich überschritten worden. Einzelteile seien nicht exakt gefertigt worden.

Dem widersprachen Vertreter der beigeladenen Betreibergesellschaft Kernkraftwerk Krümmel (KKK). Vertreter des Ministeriums verwiesen auf regelmäßige Prüfungen. Man habe keine sicherheitstechnischen Bedenken gegen einen Weiterbetrieb des Reaktors.

Wie am Mittwoch bekannt wurde, will der RWE-Konzern das Atomkraftwerk Gundremmingen ausbauen. Das bayerische Umweltministerium bestätigte, dass ein entsprechendes Genehmigungsverfahren bereits angelaufen sei. Ein Sprecher des größten deutschen Kraftwerks sagte, die Veränderungen an den Kühltürmen und den Kondensatoren seien mit Behörden und Gutachtern erörtert worden. Die beiden Reaktoren in Gundremmingen bei Ulm wurden 1984 in Betrieb genommen. Mit dem Ausbau soll die Leistung um acht Prozent auf 1450 Megawatt pro Block gesteigert werden. Das Ökoinstitut in Darmstadt kritisierte in einer Stellungnahme den Umbau: Er erhöhe das Sicherheitsrisiko, die radioaktiven Stoffe nähmen dadurch zu, ebenso der Neutronenfluss und der Druck im Kraftwerk.

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