zum Hauptinhalt
Ist ein Aufstieg aus einfachen Verhältnissen möglich? Viele junge Deutsche zweifeln daran.

© dapd

Allensbach-Umfrage: Einkommensschwache Jugendliche sehen kaum Aufstiegschancen

Dass ihnen ein Aufstieg möglich ist, glaubt mehr als die Hälfte der jungen Deutschen aus einkommensarmen Familien nicht. Viele sind der Meinung, dass nicht Leistung sondern allein das Elternhaus für die persönliche Zukunft entscheidend ist. Im Osten Deutschlands ist die Stimmung am pessimistischsten.

Junge einkommensschwache Deutsche sehen kaum Chancen für einen sozialen Aufstieg. Das geht aus einer am Montag in Berlin vorgestellten Allensbach-Umfrage im Auftrag von „Bild der Frau“ hervor. Demnach hält mit 55 Prozent mehr als die Hälfte der unter 30-jährigen einkommensschwachen Deutschen einen Aufstieg aus einer einfachen sozialen Schicht für nur sehr schwer möglich. Nur 19 Prozent sind davon überzeugt, dass man es durch persönliche Anstrengungen in der Regel auch „zu etwas bringt“. Was zählt, ist aus Sicht vieler allein das Elternhaus.

In Schweden ist die junge Generation aus einfachen Schichten vom Gegenteil überzeugt, wie die ländervergleichende Studie ergab: Mit 68 Prozent sind gut zwei Drittel der Auffassung, dass jeder alles werden kann. Lediglich 28 Prozent halten einen sozialen Aufstieg für nur sehr schwer möglich. Während schwedische Eltern fest überzeugt sind, dass Kinder davon profitieren, wenn sie schon sehr früh in die Kita oder zur Tagesmutter gehen, sind die Deutschen der Meinung, dass ein Kleinkind unter der Berufstätigkeit der Mutter oder beider Elternteile leidet. In Deutschland besucht bislang nur rund ein Viertel der unter Dreijährigen eine Kinderbetreuungseinrichtung. Schweden verzeichnet eine Betreuungsquote von mehr als 90 Prozent für Zweijährige.

Das Institut für Demoskopie Allensbach hat in Deutschland 1.835 Personen ab 16 Jahren und in Schweden einen repräsentativen Querschnitt befragt. (dapd)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false