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© dpa

Alterspräsidentschaft: Rechtsradikaler Le Pen vom EU-Parlament ausgebootet

Der Holocaustleugner und führende französische Rechtsradikale Jean-Marie Le Pen wurde vom EU-Parlament um seine Alterspräsidentschaft gebracht: Die Abgeordneten änderten einfach die Geschäftsordnung, um ihm das Amt zu verwehren.

Der Chef der französischen Rechtsradikalen, Jean-Marie Le Pen (80), hat keine Chance mehr, Alterspräsident des neu gewählten EU-Parlaments zu werden. Die Volksvertretung änderte am Mittwoch in Straßburg auf Initiative des Fraktionsvorsitzenden der Sozialdemokraten, Martin Schulz, ihre Geschäftsordnung, um einen Alterspräsidenten Le Pen auf jeden Fall zu verhindern.

Bei der konstituierenden Sitzung der Volksvertretung am 14. Juli soll demnach nicht der älteste Abgeordnete, sondern entweder der bisherige Präsident oder einer der Vizepräsidenten des Hauses dieses Ehrenamt übernehmen.

Le Pen hatte im März Pfiffe und Buhrufe provoziert, weil er erneut die Gaskammern in den Nazi-Vernichtungslagern als Randnotiz der Geschichte verharmlost hatte. Für die Leugnung des Holocaust ist der Rechtsradikale bereits mehrfach in Frankreich verurteilt worden. Schulz hatte sich dagegen gewandt, dass "der alte Faschist" Le Pen im Fall seiner Wiederwahl die konstituierende Sitzung leiten könnte. (sba/dpa)

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