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Altersvorsorge: Riestern fürs Eigenheim

Die Riester-Rente darf künftig auch in Immobilien investiert werden. Mit dem am Freitag verabschiedeten Gesetz will der Bundestag mietfreies Wohnen im Alter fördern. Sowohl Immobilienverbände als auch der Deutsche Mieterbund kritisierten, dass die Regelung sich nur auf den Eigenbedarf bezieht, und nicht auf Wohnraum, der weitervermietet werden soll.

Erspartes aus der staatlich bezuschussten Riester-Rente darf künftig auch für den Hausbau oder den Kauf von Immobilien verwendet werden. Der Bundestag beschloss am Freitag in Berlin den sogenannten Wohn-Riester, mit dem mietfreies Wohnen im Alter gefördert werden soll. Die Regelung sieht vor, dass Verbraucher mit dem Geld aus Riester-Verträgen wie Banken- oder Fondssparplänen auch einen Hausbau oder Wohnungskauf finanzieren dürfen. Dafür müssen die Sparer die Immobilie allerdings selbst nutzen. Bis Ende 2009 gilt zudem eine Übergangsregelung, nach der Riester-Verträge erst ab 10.000 Euro für den Immobilienkauf verwendet werden dürfen.

Der Deutsche Mieterbund (DMB) kritisierte das neue Gesetz heftig. "Das Eigenheimrentengesetz enthält eine Reihe von schweren Geburtsfehlern und ist ein wahres Bürokratiemonster", erklärte DMB-Präsident Franz-Georg Rips in Berlin. Eine Schwachstelle sei, dass der Wohn-Riester nicht für Wohnungen gelte, die der Eigentümer vermieten will. "Gerade die vermietete Wohnung liefert laufende Einnahmen zur Altersvorsorge", erklärte Rips. Deswegen müsse auch vermietetes Wohneigentum in die Riester-Förderung einbezogen werden. Ein weiterer Fehler sei, dass der altersgerechte Umbau von Wohnungen bei der gesetzlichen Neuregelung völlig außen vor gelassen wurde, erklärte Rips weiter.

Die Bundesvereinigung Spitzenverbände der Immobilienwirtschaft (BSI) kritisierte ebenfalls, dass der Wohn-Riester nicht auf Mietimmobilien angewendet werden kann. Die Wahlfreiheit der Bürger bei der privaten Altersvorsorge werde so eingeschränkt, erklärte BSI-Präsident Lutz Freitag. Insgesamt sei der Wohn-Riester jedoch "eine attraktive Möglichkeit für die private Altersvorsorge". (peg/AFP)

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