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Amnesty International: China führt bei Todesstrafen

Makabere Bilanz im diesjährigen Bericht zur Todesstrafe von Amnesty International: In China werden so viele Häftlinge hingerichtet wie in keinem anderen Land der Welt. Ein Großteil der weltweiten Hinrichtungen wird lediglich von fünf Staaten vollzogen, zu denen auch die USA gehören.

Nach Berechnungen von Amnesty International (ai) wurden im vergangenen Jahr in China mindestens 470 Menschen hingerichtet. Dies geht aus einem am Dienstag in London veröffentlichten Bericht der Menschenrechtsorganisation hervor. 68 Exekutionen seien wegen gewaltloser Straftaten erfolgt, etwa Steuerhinterziehung, Zuhälterei oder Schmuggel. Weltweit wurden im Jahr 2007 laut ai mindestens 1252 Menschen in mindestens 24 Ländern hingerichtet, im Jahr 2006 seien es 1591 in 25 Ländern gewesen. In 51 Staaten seien 2007 mindestens 3347 Menschen zum Tode verurteilt worden, 2006 habe es noch 3861 Todesurteile in 55 Staaten gegeben.

Amnesty geht nach eigenen Angaben aber in China wie in anderen Staaten von einer großen Dunkelziffer aus. Die Regierung in Peking habe für 2007 die Vollstreckung von 470 Todesurteilen eingeräumt. Allerdings gehe die US-Organisation Dui Hua Foundation davon aus, dass es in Wirklichkeit rund 6000 Exekutionen gegeben habe, erklärte ai. Amnesty forderte die chinesische Regierung auf, die Todesstrafe abzuschaffen und umfassend über deren Vollstreckung aufzuklären.

Der Großteil der Hinrichtungen weltweit geht laut ai auf das Konto einer Handvoll Staaten. Für 88 Prozent aller Hinrichtungen seien 2007 fünf Staaten verantwortlich gewesen - hinter China liegen demnach der Iran mit 317 Hinrichtungen, Saudi-Arabien mit 143, Pakistan mit 135 und die USA mit 42 Hinrichtungen. Der Iran, Saudi-Arabien und der Jemen hätten auch Jugendliche unter 18 Jahren hingerichtet. (ck/AFP)

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