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Politik: Anklage will harte Strafe für Bo Xilai Politstar weist

Vorwürfe erneut zurück.

Jinan/Peking - Nach dem Willen der Anklage soll der gestürzte chinesische Spitzenfunktionär Bo Xilai hart bestraft werden. „Der Beschuldigte hat sehr schwere Verbrechen begangen und will seine Verantwortung nicht eingestehen“, sagte ein Staatsanwalt am Montag, dem fünften und letzten Prozesstag, laut Protokollen des Volksgerichtes im ostchinesischen Jinan. Die Anklage wirft dem ehemaligen Parteichef der 30-Millionen-Metropole Chongqing Korruption und Machtmissbrauch vor. Das Gericht kündigte ein Urteil zu einem „anderen Zeitpunkt“ an. Staatsmedien erwarten für Anfang September eine Entscheidung.

Der 64-jährige Bo wies die Vorwürfe am Montag erneut scharf zurück. Die Anklage habe viele Zeugen aufgerufen und 90 Ordner mit Material über ihn zusammengestellt. „Aber wie viele dieser 90 Ordner haben überhaupt etwas mit mir zu tun?“ Die Anschuldigungen eines Geschäftsmannes, der die Familie mit teuren Geschenken und Geld für eine Villa in Frankreich bestochen haben will, versuchte Bo auf seine Ehefrau Gu Kailai abzuwälzen. „Ich habe das wirklich, wirklich nicht gewusst.“ Die Staatsanwaltschaft wirft Bo Korruption und Unterschlagung in Höhe von umgerechnet rund 3,3 Millionen Euro vor.

Der Polizeichef von Chongqing, Wang Lijun, hatte eine Schlüsselrolle für die Anklage: Er warf seinem ehemaligen Chef vor, Gu Kailais Mord an dem befreundeten britischen Geschäftsmann Neil Heywood vertuscht zu haben. Wang war Anfang 2012 in ein US-Konsulat geflüchtet und hatte dort ausgepackt. Bo Xilai bestritt die Anschuldigungen vehement. Hingegen deutete er eine Affäre zwischen Wang und seiner Frau Gu Kailai an. Dies sei ein entscheidender Grund für Wangs Flucht in die Botschaft gewesen. dpa

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