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Politik: Annäherungsversuche

Armutsbekämpfung und Umweltschutz – beim Treffen mit der EU in Lima wird sich zeigen: Lateinamerika spricht nicht mit einer Stimme

Von Michael Schmidt

An diesem Freitag beginnt in Perus Hauptstadt Lima der zweitägige 5. EU-Lateinamerika-Gipfel, an dem auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen wird. Der vor fast zehn Jahren in Rio de Janeiro angestoßene Prozess einer „strategischen Partnerschaft“ beider Kontinente ist bisher kaum mehr als eine leere Worthülse. Denn die Unterschiede sind groß: Lateinamerika erlebt seit dem Scheitern der neoliberalen Politiken Ende der 90er Jahre einen Linksruck, in Europa dagegen geben konservative Regierungen den Ton an. Verhandlungen sind nicht einfach. Vor allem da die riesige Region von Mexiko bis Chile mit 500 Millionen Einwohnern und konkurrierenden Wirtschafts- und Handelsbündnissen nicht mit einer Stimme spricht – und sich beklagt, seit Jahren von der EU vernachlässigt zu werden und mit ihrer Forderung nach offenen Märkten für ihre Agrarprodukte auf taube Ohren zu stoßen. Die Gespräche über Freihandelsabkommen mit den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Uruguay und Paraguay liegen seit 2004 auf Eis. In Lima sollen soziale Fragen und der Klimawandel besprochen werden. Im Bereich Armutsbekämpfung ist Europa der wichtigste Geldgeber des Südkontinents. Für die 200 Millionen Armen Lateinamerikas sollen vom Gipfel neue Impulse ausgehen. Zudem will die EU darauf drängen, dass die lateinamerikanischen Staaten sich für den Klimaschutz engagieren und ihre Regenwälder nicht weiter abholzen. Michael Schmidt

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