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Politik: Annan mahnt Hilfe in Pakistan an

Berlin - Wenn an diesem Mittwoch die UN ihre Geberkonferenz für die Erdbebenopfer in Asien organisieren, geht es vor allem um zwei Dinge: um weitere Zusagen der Geberländer für die UN-Hilfsforderungen, die auf 550 Millionen Dollar gestiegen sind und von denen erst 90 Millionen überwiesen beziehungsweise zugesagt wurden. Und um mehr Aufmerksamkeit für die Katastrophe, bei der nach offiziellen Angaben allein in Pakistan mindestens 53000 Menschen gestorben, mehr als 70000 verletzt und über drei Millionen obdachlos geworden sind.

Berlin - Wenn an diesem Mittwoch die UN ihre Geberkonferenz für die Erdbebenopfer in Asien organisieren, geht es vor allem um zwei Dinge: um weitere Zusagen der Geberländer für die UN-Hilfsforderungen, die auf 550 Millionen Dollar gestiegen sind und von denen erst 90 Millionen überwiesen beziehungsweise zugesagt wurden. Und um mehr Aufmerksamkeit für die Katastrophe, bei der nach offiziellen Angaben allein in Pakistan mindestens 53000 Menschen gestorben, mehr als 70000 verletzt und über drei Millionen obdachlos geworden sind.

UN-Generalsekretär Kofi Annan selbst wird um mehr Unterstützung werben, denn: „Die Welt hat offenbar noch nicht ganz verstanden, was für eine Katastrophe geschehen ist“, sagt eine Sprecherin des UN-Nothilfekoordinators Jan Egeland, der die Konferenz ausrichtet. Da im Verlauf des Dienstags die Zahl der Teilnehmerstaaten auf 65 stieg, spricht Stephanie Bunker auch von einer „ermutigenden Entwicklung“. Eine der größten Sorgen der UN aber bleibt, dass bis zum Winterbeginn in wenigen Wochen bei derzeitigem Tempo nur etwa 200000 Zelte an Obdachlose verteilt werden können. Das beträfe die Hälfte der Familien, die jetzt ohne Haus und Wohnung dastehen. Das Deutsche Rote Kreuz hat deshalb zu einer gesonderten Spendenaktion „Zelte für Pakistan“ aufgerufen.

Die Probleme vor Ort sind aber auch ohne Winter dramatisch. Mitarbeiter des UN-Kinderhilfswerks Unicef berichten, dass etwa 90 Prozent der Wasserversorgung in der zu Pakistan zählenden Region Asad-Kaschmir zusammengebrochen sind, 1,5 Millionen Menschen haben kein sauberes Trinkwasser. Viele Verletzungen, die nicht ausreichend oder gar nicht versorgt werden konnten, entzünden sich, so dass bei immer mehr Menschen Arme oder Beine amputiert werden müssen. David Orr vom Welternährungsprogramm in Muzaffarabad konnte am Dienstag zwar Meldungen nicht bestätigen, nach denen Erdbebenopfer inzwischen zu hungern beginnen. „Aber“, gibt er zu bedenken, „wir haben noch lange nicht alle Betroffenen erreicht.“

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