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Politik: Anschlag in Madrid verhindert?

Spanische Polizei nimmt in mehreren Städten verdächtige Islamisten fest

Madrid - Gut sieben Monate nach dem verheerenden Terroranschlag in der spanischen Hauptstadt Madrid hat die Polizei möglicherweise ein erneutes Blutbad verhindern können. Nach Angaben des spanischen Innenministers Jose Antonio Alonso wurden in der Nacht zum Dienstag acht mutmaßliche Terroristen verhaftet, die im Zentrum Madrids einen schweren Bombenanschlag verüben wollten.

Nach Alonsos Angaben sei das Ziel vermutlich der Nationale Gerichtshof Spaniens gewesen, der auch die Ermittlungen in der brutalen Bombenserie vom 11. März diesen Jahres führt. Damals hatten die Bomben eines arabischen Terrorkommandos in vier Vorortzügen insgesamt 191 Menschen getötet und mehr als 1500 verletzt.

Den Ermittlungen zufolge wollten die nun verhafteten Fanatiker, überwiegend Algerier, einen Lastwagen mit 500 Kilogramm Sprengstoff vor dem Gebäude des Nationalen Gerichtshofes im Zentrum Madrids in die Luft sprengen. Auch Spaniens berühmtester Terroristenjäger, der Untersuchungsrichter Baltasar Garzon, hat sein Büro in diesem Gerichtshof. Garzon hatte nun die Festnahme der acht Männer in Madrid sowie Andalusien und dem Navarra angeordnet, weil die Extremisten offenbar mit konkreten Anschlagsvorbereitungen begonnen hatten. Sprengstoff oder Waffen wurden bei ihnen nicht gefunden. Wohl aber ein „Handbuch für Märtyrer“, in dem der „heilige Krieg“ gerechtfertigt wurde.

Die Polizei war den Männern, die bereits wegen anderer krimineller Delikte aufgefallen waren, durch abgehörte Telefongespräche und durch einen in die Islamistenszene eingeschleusten Informanten auf die Spur gekommen. Die spanischen Terrorverdächtigen standen nach Angaben des Innenministers auch in Kontakt zu Gesinnungsgenossen „in mehreren europäischen Ländern, in den USA und in Australien“.

Ralph Schulze

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