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Politik: Arme Kinder: "Gute Kindheit - schlechte Kindheit"

Die Zahlen klingen erschreckend: Jedes siebte Kind in Deutschland lebt in Armut. Rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wachsen in finanziell prekären Verhältnissen auf.

Die Zahlen klingen erschreckend: Jedes siebte Kind in Deutschland lebt in Armut. Rund 15 Prozent aller Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wachsen in finanziell prekären Verhältnissen auf. "Gute Kindheit - schlechte Kindheit" hat daher die Arbeiterwohlfahrt (Awo) ihren Sozialbericht 2000 betitelt, der am Mittwoch in Berlin präsentiert wurde. Er wolle "der Armut ein Kindergesicht geben", damit Mädchen und Jungen nicht bloß als "Armutsrisiko" die Berichte und Statistiken streiften, erklärte der wissenschaftliche Betreuer der Studie, Ernst-Ulrich Huster.

Huster warnt nicht nur vor den gesellschaftlichen Folgen der Kinderarmut, er hat auch untersucht, ob die pädagogischen Hilfen bei den Bedürftigen ankommen. Die Studie, die auf einer Befragung von rund 2750 Awo-Einrichtungen beruht, konstatiert zwar, dass die Mehrheit der bedürftigen Kinder professionelle Hilfe erhält. Doch 43 Prozent der Benachteiligten bekommen außerhalb der Kindertagesstätte keine Betreuung.

Dies liegt auch daran, dass Kinderarmut nicht über einen Kamm zu scheren ist. Die Studie geht von einem "relativen Armutsbegriff" aus. Als einkommensarm gilt, wer weniger als 1100 Mark im Monat hat. Bei Kindern liegt der Satz entsprechend niedriger. Egal wie man Armut definiert: Eine Million Kinder leben in Deutschland von der Sozialhilfe. Und nur bei jedem vierten gelingt es der Familie laut Awo, die Folgen der Not einigermaßen abzufedern.

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