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Asien: Nordkoreas Raketenpläne verärgern USA

Außenministerin Clinton beginnt ihren Asienbesuch. Sie kündigt zeitgleich eine Wende in der us-amerikanischen Außenpolitik an.

Seoul - Zum Auftakt des Asienbesuchs von US-Außenministerin Hillary Clinton hat das kommunistische Nordkorea über seine Pläne für einen neuen Raketenstart berichtet. Die staatlich kontrollierte Nachrichtenagentur KCNA brachte die Pläne des Regimes in Pjöngjang in Zusammenhang mit Weltraumforschung des ostasiatischen Landes und machte „feindselige Kräfte“ für Spekulationen verantwortlich, Nordkorea wolle eine militärische Langstreckenrakete testen. Clinton hatte Nordkorea vor ihrer Asienreise, zu der sie am Montag in Japan eintraf, vor „provokativen Handlungen“ gewarnt. KCNA erklärte: „Man wird später erkennen, was gestartet wird.“

Zuletzt hatten sich nach südkoreanischen und US-Berichten Anzeichen für den Test einer Interkontinentalrakete des Typs Taepodong-2 in Nordkorea gemehrt. Zugleich wird spekuliert, Nordkorea könnte erneut eine militärische Rakete unter dem Deckmantel eines Satellitenstarts testen. Das Land hatte 1998 eine Taepodong-1-Rakete über japanisches Gebiet geschickt und später von einem Satellitenstart gesprochen. Die Taepodong-2-Rakete könnte nach Einschätzung des US-Militärs bei technischer Weiterentwicklung einen nuklearen Sprengkopf in das Gebiet der USA befördern.

Nordkorea bereite seit Januar den Test einer Taepodong-2-Rakete vor, sagte der südkoreanische Verteidigungsminister Lee Sang Hee. Egal, ob es sich um eine ballistische Rakete oder einen Satelliten handle, Nordkorea würde mit dem Raketenstart gegen eine UN-Resolution verstoßen, die nach einer Reihe von Raketentests des Landes 2006 verabschiedet worden sei, sagte Südkoreas Außenminister Yu Myung Hwan.

Unterdessen berichteten die offiziellen nordkoreanischen Medien von Versammlungen, Sportveranstaltungen, Kunst ausstellungen, Blumenshows und Film festivals zu Ehren Kims. Der „ehrlichste Wunsch, der die Herzen von Millionen Menschen füllt, ist das Wohlbefinden und die gute Gesundheit unseres großen Vaters“, hieß nach Berichten der südkorea nischen Nachrichtenagentur Jonhap im nordkoreanischen Fernsehen. Der Diktator war 2008 wochenlang von der Bildfläche verschwunden. Nach Angaben des südkoreanischen Geheimdienstes hatte er im August einen Schlaganfall erlitten.

US-Außenministerin Clinton traf zum Auftakt ihrer ersten Auslandsreise derweil in Japan ein und kündigte eine Neuausrichtung der Politik unter US-Präsident Barack Obama an. „Wir sehen Asien als Teil von Amerikas Zukunft“, sagte sie vor ihrer Landung am Montagabend in Tokio. Bei ihren für Dienstag geplanten Gesprächen in der japanischen Hauptstadt stehen die bilateralen Beziehungen, die Weltwirtschaftskrise, Nordkoreas Atomprogramm und die Lage in Afghanistan im Mittelpunkt. Clinton will im Rahmen ihrer Reise auch Indonesien, Südkorea und China besuchen. dpa

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