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Atom-Proteste: Ausschreitungen in Morsleben

Bei einer Protestaktion vor dem Atommüllendlager haben sich Demonstranten und Polizei Scharmützel geliefert. Eine Frau sowie sechs Polizisten wurden verletzt.

Vor dem Endlager in Sachsen-Anhalt versammelten sich am Donnerstag 200 Atomkraftgegner, wie die Polizei mitteilte. 30 von ihnen hätten dann versucht, auf das Gelände zu gelangen. Dabei seien Polizisten angegriffen worden.

Die Beamten reagierten mit dem Einsatz von Pfefferspray und Hunden. Sechs Beamte seien verletzt worden, eine Demonstrantin erlitt leichte Verletzungen. Die Atomkraftgegner kritisierten das Vorgehen der Polizei als unangemessen.

Die etwa 200 Menschen beteiligten sich am sogenannten Anti-Atom-Treck, der in dieser Woche mit verschiedenen Veranstaltungen gegen atomare Endlager protestiert. Am Samstag ist eine Abschlusskundgebung in Berlin geplant. Laut Polizei soll der Zug wie geplant fortgesetzt werden.

Die Grünen kritisierten "die Verzögerung des Anti-Atom-Trecks in Morsleben durch Polizeimaßnahmen". Die Polizei habe den Protest einzelner Menschen zum Anlass genommen, "den gesamten Protestzug an der Weiterfahrt zu hindern", sagte Grünen-Landeschef Christoph Erdmenger.

Das Endlager in Morsleben wurde zu DDR-Zeiten für schwach- und mittelradioaktiven Müll eingerichtet. Seit 1998 wird kein neuer Abfall eingelagert. Umweltschützer kritisieren, dass das Lager unsicher sei. Kürzlich war bekannt geworden, dass es in dem unterirdischen Lager erneut Stabilitätsprobleme gibt. Erst im Frühjahr war in dem verzweigten Salzstock Gestein von der Decke gefallen.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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