zum Hauptinhalt

Atomprogamm: Iran will weitere Anlagen zur Anreicherung von Uran bauen

Beharrlich treibt das Regime sein Atomprogramm voran. Die Anlage von Natans reicht Iran nicht aus. Ab März will die iranische Atombehörde weitere Anlagen bauen. Insgesamt sollen zehn neue Werke entstehen.

Zusätzlich zu der einzigen Urananreicherungsanlage in Natans, südlich von Teheran, plant die Regierung den Bau zweier weiterer Anlagen. Der Chef der iranischen Atombehörde Ali Akbar Salehi sagte, dass die Anlagen in Berge hineingebaut würden und somit sicher vor einem militärischen Angriff seien. Nach den Worten Salehis ist derzeit der Bau von insgesamt zehn neuen Anreicherungsanlage geplant. Für fünf von ihnen seien bereits Standorte gefunden. Längerfristig seien 20 Anlagen vorgesehen.

Die iranische Regierung hatte im vergangenen Jahr erklärt, das Land benötige zehn neue Anlagen, um den eigenen Bedarf an angereichertem Uran zur Energiegewinnung und für medizinische Zwecke zu decken.

Die Ankündigung Sahelis kommt zu einer Zeit steigender Spannungen zwischen Teheran und dem Westen. Vergangene Woche legte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien einen Bericht vor, demzufolge es "schlüssige und glaubhafte" Informationen gebe, dass Iran derzeit an einem militärischen Atomprogramm arbeite. Besonders an der Ankündigung war, dass die IAEA erstmals von aktuellen Atom-Arbeiten sprach, und nicht von Bemühungen in der Vergangenheit. Darüber hinaus wurde erneut die mangelnde Kooperationsbereitschaft der iranischen Regierung bemängelt.

Doch nicht nur in Wien, auch in den USA und Deutschland werden die kritischen Stimmen gegenüber Iran lauter. Nachdem der amerikanische Vize-Präsident Joe Biden sich bereits für ein verschärftes Vorgehen gegen Iran eingesetzt hat, meldet sich nun auchUS-General David Petraeus zu Wort. Er fordert auf Grundlage der neuen Einschätzungen der IAEA härtere Maßnahmen gegen das Regime in Teheran.

Auch in Deutschland mehren sich die Stimmen, die sich für Wirtschaftssanktionen gegen Iran einsetzen. Der Präsident des Außenhandelsverbandes BGA, Anton Börner, hatte am Freitag gesagt: "Wir brauchen ganz massive Sanktionen." Deutschland gehört zu den größten Handelspartnern Irans. Die deutsche Wirtschaft stellte sich lange Zeit gegen neue Sanktionen, da sie um ihre Absatzmärkte fürchtet.

Vor allem Maschinen, Anlagen, Chemieprodukte und Fahrzeuge werden nach Iran exportiert. Doch trotz der anhaltenden Wirtschaftskrise hält Börner die neuen Maßnahmen für notwendig. "Für die deutsche Wirtschaft sind Sanktionen sicher verkraftbar", sagte Börner. "Es mag aber bei einigen Unternehmen zu Härtefällen kommen." Allerdings kämen Handelsboykotte auch nicht aus heiterem Himmel, sodass sich viele Unternehmen darauf eingestellt hätten.

Offen bleibt, ob sich neben den anderen UN-Sicherheitsratsmitgliedern USA, Frankreich, Großbritannien und Russland auch China an neuen Sanktionen beteiligen wird.

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, Reuters

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false